Erfurt:Jeder dritte Schüler nimmt bereits inklusiven Unterricht

Erfurt (dpa/th) - Mehr als jeder dritte Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf in Thüringen lernt bereits im gemeinsamen Unterricht. Der Anteil liegt bei rund 42 Prozent, wie aus Daten des Bildungsministeriums hervorgeht. Die meisten dieser Schüler haben Defizite in den Bereichen Lernen sowie emotionale und soziale Entwicklung.

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Erfurt (dpa/th) - Mehr als jeder dritte Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf in Thüringen lernt bereits im gemeinsamen Unterricht. Der Anteil liegt bei rund 42 Prozent, wie aus Daten des Bildungsministeriums hervorgeht. Die meisten dieser Schüler haben Defizite in den Bereichen Lernen sowie emotionale und soziale Entwicklung.

Die Zahlen beziehen sich auf einen Stichtag Ende August vergangenen Jahres. Insgesamt gibt es 11 313 Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf. Von landesweit 337 Kindern mit dem Förderschwerpunkt Hören werden 238 inklusiv unterrichtet.

Bei einem neuen Projekt in Erfurt lernen hörgeschädigte Schüler und Kinder ohne Beeinträchtigung gemeinsam die Gebärdensprache im bilingualen Unterricht. Dieses Inklusionsmodell sei einzigartig in Deutschland, sagte Johannes Hennies, Professor am Institut für Sonderpädagogik der Pädagogischen Hochschule Heidelberg.

„Was wir jetzt schon sehen, ist, dass die Kinder ein großes Interesse daran haben, Gebärden zu lernen“, sagte er. Erst die Langzeitbeobachtung werde zeigen, ob die schulische Entwicklung der Kinder auch ihren Potenzialen entspricht - und ob die hörgeschädigten Kinder Kontakt zu den anderen Schülern aufbauen und halten.

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