Erfurt:Disput um Finanzierung freier Schulen beigelegt

Euro-Banknoten. (Foto: Jens Wolf/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild)

217 Millionen Euro sollen freie Schulen in Thüringen im kommenden Jahr erhalten. Darauf einigten sich die Fraktionen der Linken, SPD, Grünen und der CDU nach...

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Erfurt (dpa/th) - 217 Millionen Euro sollen freie Schulen in Thüringen im kommenden Jahr erhalten. Darauf einigten sich die Fraktionen der Linken, SPD, Grünen und der CDU nach einer Sitzung des Bildungsausschusses am Donnerstag. Seit Monaten war um ein neues Finanzierungsmodell für die freien Schulen gerungen worden.

Neben der 217 Millionen für das kommende Jahr sieht die Beschlussempfehlung vor, die Regelungen zur staatlichen Finanzhilfe zu entfristen. Das führe zu mehr Planungssicherheit für die freien Schulen, sagte der bildungspolitische Sprecher der Linken-Fraktion Torsten Wolf.

Zudem sollen ab 2021 die Schülerkostenjahresbeträge gekoppelt an die Lohn- und Preisentwicklung im staatlichen Schulwesen steigen. Ob die Finanzhilfen angemessen sind, soll regelmäßig von externen Gutachtern überprüft werden. Dem Beschluss nach sollen die freien Schulträger künftig auch in die Nachqualifizierung von Seiteneinsteigern als Lehrkräfte einbezogen werden, sagte die bildungspolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion, Astrid Rothe-Beinlich.

„Wir schaffen nun eine dauerhafte Lösung im Sinne der 27 000 Schülerinnen und Schüler an den Freien Schulen in Thüringen und setzen damit Bildungsgerechtigkeit durch“, sagte der bildungspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Christian Tischner.

Bislang bekommen freie Schulen für jeden Schüler 80 Prozent der Kosten, die ein Schüler an einer staatlichen Schule verursacht, vom Land erstattet. Seit Langem aber klagen die freien Schulen, das dies zu wenig sei und die Kosten zumindest teilweise deutlich höher lägen. Die entsprechende gesetzliche Grundlage für die Berechnung der Landesmittel läuft Ende des Jahres aus und muss verlängert oder geändert werden.

Von den 978 Schulen im Freistaat befinden sich nach Angaben des Bildungsministeriums 165 in freier Trägerschaft.

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