Oberfranken:Kinderhilfe-Einrichtung um Normalität bemüht

An der Straßenecke zur Zufahrtsstraße des Kinder- und Jugendhilfezentrums Wunsiedel, in dem eine Zehnjährige tot aufgefunden wurde, liegen im April 2023 Blumen und Grablichter auf dem Gehweg (Archivbild). (Foto: Daniel Vogl/dpa)

Nach dem gewaltsamen Tod eines Mädchens in Wunsiedel wird den Bewohnern des Kinder- und Jugendhilfezentrums professionell geholfen. Die Staatsanwaltschaft möchte derzeit zu den Ermittlungen nichts mehr sagen.

Die Kinderhilfe-Einrichtung im oberfränkischen Wunsiedel versucht nach dem Tod eines zehnjährigen Mädchens weiter, den Vorfall mit professioneller Hilfe zu bewältigen. Für die Kinder, Jugendlichen und Beschäftigten sei es wichtig, ein Stück weit Normalität zu erleben, sagte eine Sprecherin der Katholischen Jugendfürsorge der Diözese Regensburg am Dienstag. "Die Kolleginnen und Kollegen geben alles, um das zu ermöglichen." Die Jugendfürsorge ist Träger der Einrichtung.

Auch knapp eine Woche nach Bekanntwerden des mutmaßlichen Tötungsdelikts sei die Stimmung in der Stadt immer noch sehr gedrückt, sagte der Zweite Bürgermeister von Wunsiedel, Manfred Söllner (SPD), am Dienstag. Der größte Teil der Bevölkerung sei in tiefer Trauer. Er selbst könne noch immer nicht glauben, was geschehen sei, sagte der Kommunalpolitiker. Die Staatsanwaltschaft in Hof möchte derzeit keine weiteren Angaben zu den Ermittlungen in dem Fall machen. Staatsanwalt Matthias Goers verwies am Dienstag auf das Alter der Beteiligten und die laufenden Ermittlungen. Sobald es einen neuen Stand zu vermelden gebe, werde die Öffentlichkeit informiert.

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Die Zehnjährige war am Dienstag der vorigen Woche tot in ihrem Zimmer in der Kinder- und Jugendhilfe-Einrichtung in Wunsiedel gefunden worden. Die Ermittler gehen von einem Tötungsdelikt aus. Ein Elfjähriger aus der Einrichtung soll laut Ergebnissen der Spurensicherung an der Tat beteiligt gewesen sein. Der Junge ist den Angaben zufolge in einer "gesicherten Einrichtung präventiv untergebracht" worden. Eine Sonderkommission mit rund 40 Beamtinnen und Beamten ermittelt.

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