Hagel, Wind, Regen:12 000 Schadensmeldungen nach Unwettern in Bayern

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Am Wochenende wurden im oberbayerischen Bad Bayersoien 370 von rund 400 Häusern beschädigt. (Foto: Peter Kneffel/dpa)

Laut einer ersten Schätzung der Versicherungskammer hat das Extremwetter vom Wochenende Kosten im zweistelligen Millionenbereich verursacht. Mindestens.

Die Schäden nach den Unwettern am vergangenen Wochenende belaufen sich nach einer ersten Schätzung der Versicherungskammer Bayern auf einen mittleren bis höheren zweistelligen Millionenbetrag. Die Tendenz gehe dabei "eher nach oben - sicher nicht nach unten", sagte Christian Krams, Leiter Schaden des Konzerns Versicherungskammer Bayern, am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur.

"Nach wie vor haben wir nach der Kürze der Zeit relativ wenig Daten", sagte Krams. "Wir rechnen auch mit Nachmeldungen nach der Ferienzeit, weil viele noch in Urlaub sind."

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Bis Dienstagmittag gingen bei der Versicherungskammer rund 12 000 Schadensmeldungen vor allem aus dem Süden Bayerns ein, davon 9000 aus dem Gebäudebereich, rund 3000 betrafen Autos. "Wir haben viele schwere Schäden. Wir haben oft die Situation, dass die gesamte Dachhülle zerstört ist. Und viele Kfz haben Totalschaden."

Ungewöhnlich starker Hagel hatte am Samstag unter anderem in Bad Bayersoien im Landkreis Garmisch-Partenkirchen regelrechte Verwüstungen angerichtet. 370 von rund 400 Häusern des Ortes haben laut Bürgermeisterin Gisela Kieweg Schäden an den Dächern. Manche Dächer sind komplett zerstört. Vertreter der Versicherungskammer stehen vor Ort als Ansprechpartner zur Verfügung.

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Schwer getroffen wurde auch das Kloster Benediktbeuern im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen. "Allein beim Kloster gehen wir schon von einem zweistelligen Millionenbetrag aus", sagte Krams. Stuckateure und Freskenmaler wollen am Mittwoch die Zerstörungen an dem jahrhundertealten Gebäude untersuchen. Eile sei geboten, um weitere Schäden zu verhindern.

Die Hochwasserfolgen hielten sich noch in Grenzen. Vereinzelt habe es auch hier Schadensmeldungen gegeben. "Aber es ist nicht ganz so schlimm gekommen wie befürchtet", sagte Krams. Sturm- und Hagelschäden seien in aller Regel versichert. Rund 80 Prozent der Gebäude in Bayern hätten hier einen Versicherungsschutz. Anders sehe es bei der Elementarversicherung aus. Sie werde gerade im Zuge des Klimawandels wichtiger, da sie unter anderem Überschwemmungen und Schneedruck absichere. Dennoch seien rund 50 Prozent der Gebäude in Bayern hier nicht versichert.

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