Die Bergwacht Bayern hat in diesem Jahr während der Sommersaison mehr Tote in den Alpen bergen müssen als im Vorjahr. Zwischen Mai und November kamen 72 Menschen in den Bergen ums Leben, im vergangenen Jahr waren es in dem Zeitraum 61. "Dennoch sind es weniger Bergtote als im Corona-Rekordjahr 2021", ordnete Roland Ampenberger, Sprecher der Bergwacht, die Zahlen ein. Damals hatte die Bergwacht 85 Tote gezählt.
Die Beschränkungen während der Pandemie, als Reise- und Freizeitmöglichkeiten nicht wie sonst möglich waren, hatten damals dazu geführt, dass es in den Bergen einen großen Ansturm von Gästen gab.
Laut dem Sprecher verunglückten 32 der ums Leben gekommenen Menschen beim Wandern und Bergsteigen. "Neben Abstürzen sind Kreislaufversagen und Herzprobleme die Haupttodesarten in den Bergen", erklärte Ampenberger.
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Auch bei den Einsätzen insgesamt verzeichnete die Bergwacht heuer in der Sommerzeit eine Steigerung um sieben Prozent auf 3448 Einsätze im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Mehr als ein Drittel der Einsätze spielte sich dabei in den Hotspots Allgäuer Hochalpen, Berchtesgadener Alpen sowie Wettersteingebirge und Karwendel ab. Der vergangene September war mit 673 Einsätzen der arbeitsreichste Monat für die Bergretter. Gutes Wetter habe da besonders viele Menschen in die Berge gelockt, sagte Ampenberger.
In rund 54 Prozent der Fälle sei die Bergwacht aufgrund in Not geratener Wanderer und Bergsteiger alarmiert worden. Zu Unfällen mit Mountainbikern rückten die Retter 650 Mal aus. Der Start in die Wintersaison verlief für die Bergwacht ungewöhnlich. Denn auch bei dem Schneechaos Anfang Dezember waren die Retter gefordert. In den Landkreisen Rosenheim und Miesbach rückten sie zu mehreren Einsätzen außerhalb ihres ursprünglichen Einsatzgebiets aus. "Mehrfach waren wir für den Rettungsdienst in der Patientenversorgung im Tal unterwegs", erläuterte Ampenberger. "Normalerweise sind wir nicht im ländlichen und urbanen Raum unterwegs."