"Im Tal", der neue Roman von Tommie Goerz:"Ich wollte eine Geschichte schreiben, die hängen bleibt"

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"Ich wollte eine karge Sprache, ich wollte eine andere Erzählweise ausprobieren", sagt Tommie Goerz über seinen neuen Roman "Im Tal". (Foto: Jacco Kliesch)

Den meisten Leserinnen und Lesern ist Tommie Goerz als Autor von Regionalkrimis bekannt. Mit "Im Tal" hat er nun einen beklemmenden Roman über das tragische Schicksal eines Mannes verfasst, bei dem das Scheitern vorbestimmt war - mit einer Wucht, der man nicht entkommt.

Von Michael Bremmer

Nein, einfach hat es sich Tommie Goerz bei seinem Roman "Im Tal" (Ars Vivendi) wirklich nicht gemacht. Vier Jahre hat er sich Zeit gelassen, um auszubrechen aus der Welt der Kriminalromane, für die man den Autor aus Erlangen kennt und schätzt. Vier Jahre hat er nach der passenden Sprache gesucht für die verlorene Seele, die in der Fränkischen Schweiz in einem Einödhof lebt; ein einsamer Mann, der nie eine Chance bekommen hat, im Leben Fuß zu fassen. Vier Jahre hat er dieser unheilvollen Lebensgeschichte Zeit gelassen zu reifen, weil er wusste, dass die Figuren, die er in den 100 kurzen Kapiteln zeichnet, mehr hergeben als eine schnulzige Liebesgeschichte - weil so viel Leid eine Liebe auch nur schwer möglich macht. Weil so viel Elend eine Wucht entwickelt, der man als Leser nicht entkommt. Ein unaufhaltsames Schicksal, das man Seite für Seite abwenden will und weiß, dass das Vorhaben scheitern wird. Ein Sog entsteht. Bis zur letzten Seite - obwohl schon ganz am Anfang des Romans klar ist, dass der Mann vom Einödhof gestorben ist.

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