Tiergarten Nürnberg:Löwe Subali eingeschläfert

Lesezeit: 1 min

(Foto: Dag Encke/Tiergarten Nürnberg/dpa)

Der Löwe Subali aus dem Tiergarten Nürnberg ist tot. Er sei altersschwach gewesen, habe an Gewicht verloren und kaum noch laufen können.

Löwe Subali ist tot. Die Raubkatze ist im Tiergarten Nürnberg im Alter von 15 Jahren eingeschläfert worden, wie ein Sprecher der Stadt am Montag mitteilte. Subali sei altersschwach gewesen, habe an Gewicht verloren und am Sonntag kaum noch laufen können. "Er ist angst- und schmerzfrei gestorben", hieß es.

Löwe Subali hatte im vergangenen Jahr deutschlandweit für Schlagzeilen gesorgt: In Nürnberg lebte er mit der heute fünfjährigen Löwin Aarany zusammen. Die beiden sollten Junge bekommen, die genetische Kombination der beiden wäre laut Tiergarten wertvoll gewesen. Der erhoffte Nachwuchs der Tiere aus der Unterart der Asiatischen Löwen blieb aber aus. Da es in Nürnberg nur Platz für zwei Löwen gibt, war darüber diskutiert worden, Subali wegen seiner möglichen Zeugungsunfähigkeit einzuschläfern.

"Wir essen ausschließlich junge und kerngesunde Tiere, die wir millionenfach für uns schlachten lassen. Ich sehe keinen qualitativen Unterschied, was das Leben von einem Schwein und das Leben von einem Löwen betrifft", hatte sich Zoodirektor Dag Encke geäußert. In der folgenden Debatte gab es mitunter entrüstete Stimmen, vor allem von Tierschützern. Am Sonntag wurde Subali dann tatsächlich eingeschläfert, aus tiermedizinischen Gründen, wie der Tiergarten betonte. Der Löwe und seine Partnerin Aarany blieben ohne Nachwuchs. Auch Versuche, die beiden räumlich voneinander zu trennen, um das Verlangen zu steigern, blieben erfolglos.

Subali habe in den vergangenen Wochen deutliche Anzeichen von Altersbeschwerden gezeigt. Das habe sich durch Schmerzen im Bewegungsapparat und schlechte Futteraufnahme gezeigt. In seinen letzten Lebenstagen sei der Löwe von den Pflegern mit der Hand durch das Gitter gefüttert und mit Medikamenten versorgt worden - so sehr habe das Tier seinen Pflegern vertraut. Am Sonntag gegen Mittag habe das Tier aber kaum noch laufen können, sei binnen weniger Stunden "lebensschwach" geworden und in tiefer Narkose eingeschläfert worden.

Über einen möglichen Nachfolger an der Seite der Löwin Aarany wird bereits gesprochen: Die Zuchtbuch-Koordinatorin sei gebeten worden, einen neuen Partner zu bestimmen, teilte der Tiergarten mit. Löwen seien soziale Großkatzen, die nicht lange allein leben sollten.

Die einzige Population der Unterart des Asiatischen Löwen außerhalb von Zoos gibt es laut dem Tiergarten im indischen Gir-Nationalpark, dort lebten 2017 laut einer Schätzung 630 Tiere. Die Zoopopulationen in Asien, Europa und den USA seien für die Überlebenswahrscheinlichkeit der Unterart essenziell.

© SZ/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

München
:Tatendrang im Tierpark

Noch gelten Einlassbeschränkungen, aber die Besucher strömen wieder nach Hellabrunn. Dem Zoo helfen die Einnahmen, denn in nächster Zeit stehen einige Großprojekte an.

Von Thomas Anlauf

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: