Wemding:Angriff auf Journalisten bei "Reichsbürger"-Treffen in Schwaben

Lesezeit: 1 Min.

Am Rande eines "Reichsbürger"-Treffens in Wemding wurde am Samstagnachmittag ein Journalist verletzt. (Foto: Jason Tschepljakow/dpa)

Bei einem bundesweiten Szenetreffen in Wemding soll ein mutmaßlicher "Reichsbürger" einen Medienvertreter verletzt haben. Die Polizei durchsucht den Veranstaltungsort und nimmt eine Frau fest.

Von Thomas Balbierer

Im Rahmen eines bundesweiten "Reichsbürger"-Treffens im schwäbischen Wemding hat die Polizei am Samstagabend ein Hotel durchsucht, in dem das Szenetreffen stattfand. Dabei wurde eine Frau festgenommen. Wie das Polizeipräsidium Nordschwaben am Sonntag mitteilte, soll es am Rande der Veranstaltung einen Angriff auf einen Journalisten gegeben haben, bei dem ein Teilnehmer gegen die Kamera des Journalisten schlug. Dabei wurde dieser leicht im Gesicht verletzt.

Da der mutmaßliche Täter ins Hotel verschwand, durchsuchte die Polizei am Samstagabend das Gebäude und nahm die Personalien der Teilnehmer auf. Gegen einen 67-Jährigen wird nun wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt.

Bei der Razzia stellte die Polizei zudem fest, dass gegen zwei der Anwesenden Haftbefehle vorlagen. Eine 57-jährige Frau wurde festgenommen, gegen sie lagen zwei Haftbefehle vor - Details nannte die Polizei nicht. Sie sollte am Sonntag in eine Justizvollzugsanstalt gebracht werden. Weil die Polizei bei ihr mehrere Joints fand, ermittelt sie auch wegen des Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz.

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Ein 66-jähriger Mann, gegen den ebenfalls ein Haftbefehl vorlag, konnte seine Festnahme durch die Zahlung einer Geldstrafe abwenden. Bei dem mehrstündigen Einsatz verhielten sich einzelne Teilnehmer laut Polizei unkooperativ. "Drei Personen mussten durch Einsatzkräfte weggeschoben bzw. kurz festgehalten werden. Eine Person musste auf Grund ihres Verhaltens kurzzeitig gefesselt werden", heißt es im Polizeibericht.

"Reichsbürger" erkennen die Bundesrepublik und ihre demokratischen Strukturen nicht an, weshalb die Szene vom Verfassungsschutz beobachtet wird. Immer wieder kommt es zu gewalttätigen Zwischenfällen zwischen Anhängern und Staatsvertretern. Zu dem dreitägigen nicht-öffentlichen "Zukunftskongress Deutschland" in Wemding hatten die Sicherheitsbehörden etwas mehr als 100 Teilnehmer erwartet.

An einer Gegendemonstration, zu der die Stadt aufgerufen hatte, nahmen am Samstagnachmittag rund 300 Menschen teil.

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