Im Mai 2021 veröffentlichte eine Frau aus Regensburg Bilder ihres Spanners. Etliche andere Frauen meldeten sich, weil sie den Mann erkannten. Insgesamt 13 Anzeigen gingen bei der Polizei ein, die bis 2016 zurückreichen. Nachweisen konnte die Staatsanwaltschaft dem 56-Jährigen, der in der Nähe der Frauen wohnt, nur vier Fälle von Hausfriedensbruch und beantragt nun eine Geldstrafe zwischen zwei und drei Monatsgehältern. Einige der Frauen sind enttäuscht. Der Mann tauche in ihren Alpträumen auf, erzählt eine, die wegen ihm umgezogen ist. Eine andere hat ihren Job in einer Bar aufgegeben, weil es ihr zu unsicher ist, so spät nach Hause zu kommen und möchte eine Therapie beginnen. Sie spricht von einer "katastrophalen Gesetzeslage". Hat sie recht? Ein Gespräch mit Katrin Gierhake, Lehrstuhlinhaberin für Strafrecht an der Universität Regensburg.
Kriminalität:"Es gruselt mich auch, wenn man sich vorstellt, so beäugt zu werden"
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Ein Mann starrt nachts in Regensburg offenbar jahrelang durch die Jalousien von Frauen. Die Strafe? Vermutlich eine Geldauflage wegen Hausfriedensbruch. Eine Strafrechts-Professorin erklärt den Fall - und warum Blumentöpfe auf der Terrasse helfen können.
Interview von Lisa Schnell, Regensburg
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