Rechtsterrorismus:Die Staatsfeindin

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Immer hochgeschlossen, sonst würde man sehen, was sich Susanne G. auf das Dekolleté tätowieren ließ: das Wort "Staatsfeind" und den Reichsadler. (Foto: Frank Hoermann / Sven Simon / imago images)

Vor Gericht sagt Susanne G. nicht viel, muss sie auch nicht: Ihre rechtsextreme Gesinnung hat sie sich auf den Körper tätowiert. Über eine Frau, die Terroranschläge geplant haben soll.

Von Annette Ramelsberger, München

Die Familie von Armin Kroder wohnt auf einem frei stehenden Bauernhof, altfränkisches Mauerwerk, 1860 erbaut, denkmalgeschützt. Der Hof hat eine Terrasse. Auf diese Terrasse hat sich Armin Kroder abends gern mit seiner Frau gesetzt, wenn er von der Arbeit als Landrat des Nürnberger Lands heimkam. Er tut das heute nicht mehr, nicht unbefangen. Denn vor eineinhalb Jahren erhielt die Familie Post. Eine Beileidskarte, eine Trauerweide im Sonnenuntergang. "Armin Kroder", stand da, "geboren am 6. März 1973". Und dort, wo bei Trauerkarten das Todesdatum steht, war ein Fragezeichen. Die Todesursache allerdings stand schon auf der Karte: "Erschossen auf der Terrasse des Kroder-Hofs."

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