Landgericht Würzburg:Prozess gegen Drogenbande

Eine Bande, der unter anderem bandenmäßiger Handel mit Betäubungsmitteln wie Kokain oder Cannabis, gefährliche Körperverletzung und besonders schwere räuberische Erpressung vorgeworfen wird, steht vor Gericht. (Symbolfoto) (Foto: Christian Charisius/dpa)

Sechs Angeklagte sollen mit Betäubungsmittel gehandelt und besonders grob angebliche Schulden eingetrieben haben. Wegen der vielen Beteiligten muss die Verhandlung ausgelagert werden.

Die Rede ist von erheblichen Drohungen, brutalen Misshandlungen und Drogengeschäften im großen Stil: Eine mutmaßlich sechsköpfige Bande steht seit Mittwoch vor dem Landgericht Würzburg. Die Staatsanwaltschaft hat eine lange Liste an Vorwürfen zusammengetragen, unter anderem bandenmäßiger Handel mit Betäubungsmitteln wie Kokain oder Cannabis, gefährliche Körperverletzung und besonders schwere räuberische Erpressung. Die Angeklagten sind zwischen 20 und 25 Jahre alt.

Die Verdächtigen sollen beispielsweise Drogenabhängige und Kleindealer mit Messern und Stöcken eingeschüchtert und mit Schlägen und brennenden Zigaretten malträtiert haben, um sie zum Begleichen angeblicher Schulden zu zwingen. "Dabei war den Angeklagten bekannt, dass ihnen tatsächlich keinerlei Anspruch auf Zahlung irgendwelcher Geldbeträge gegen den Geschädigten zustand", sagte der Staatsanwalt zu Prozessauftakt. Die Taten sollen sich zwischen 2019 und 2022 ereignet haben, mehrere Menschen wurden verletzt.

Nur einer der Angeklagten, ein 22-Jähriger, äußerte sich am Mittwoch zu dem Vorwurf, eines der Opfer sei mit einer Zigarette gequält worden: "Ich stand mit dabei und habe nichts gemacht. (...) Es war schrecklich." Details wollte der junge Mann nicht preisgeben, entschuldigte sich aber bei dem Geschädigten.

Für den Prozess vor der Jugendkammer sind bis zum 24. April insgesamt elf Verhandlungstage angesetzt. Wegen der großen Anzahl an Prozessbeteiligten findet das Verfahren nicht im Justizzentrum, sondern außerhalb in größeren Räumlichkeiten statt.

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