Sommerprogramm 2024:Der "Bayerische Hiasl" auf der Passionstheater-Bühne

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Christian Stückl denkt groß für die Freiluftbühne in Oberammergau. (Foto: Alessandra Schellnegger)

Für den kommenden Sommer im Oberammergau hat sich Regisseur Christian Stückl etwas "anderes" überlegt und kündigt die Inszenierung einer Räubergeschichte im Western-Stil an.

Von Enna Kelch, Oberammergau

"Auf eine große Bühne gehört ein großes Stück", sagt Christian Stückl auf der Pressekonferenz zum Kultursommer 2024. In seiner Funktion als Spielleiter der Passionsspiele meint er diesmal damit die Freilichtbühne in Oberammergau. Alle zehn Jahre gibt es dort die letzten Tage im Leben von Jesus Christus zu sehen, dazwischen große Dramen, zuletzt "Julius Cäsar" von Shakespeare. Im Juni nächsten Jahres wird dort nun das Leben eines wahren Rebellen des 18. Jahrhunderts zu sehen sein. Ein Mann, der heute den ehrenhaften Titel des "bayerischer Robin Hood" trägt und Friedrich Schiller einst zu Karl Moor in "Die Räuber" inspirierte.

Stückl nimmt sich diesmal die Geschichte des Räuberhauptmannes Matthias Klostermayr vor, liefert sowohl den Text, als auch die Inszenierung. "Der Rebell" erzählt vom berühmt-berüchtigten "Bayerischen Hiasl". Geboren in Kissing, entdeckte Klostermayr schon im jungen Alter sein Talent als Schütze. Nach seinem Verweis aus dem Kloster, wilderte er mit seiner Bande durch das heutige Schwaben und schoss den Adeligen, zugunsten des armen Volkes, ihre Beute vor der Nase weg.

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Die Geschichte des bayerischen Helden, der erst Hochmut und dann einen tödlichen Fall erlebte, plant Stückl im Western-Stil zu inszenieren, wie gewohnt mit Laiendarstellern aus Oberammergau. Der Großteil der beteiligten Akteure, darunter Darsteller und Caterer, arbeitet unentgeltlich an der Realisierung des Abends. "Wir machen das ganze als Hobby in unserer Freizeit und versuchen dabei, professionell zu wirken", sagt Frederik Mayet mit einem breiten Lachen im Gesicht. Er stand unter anderem schon als Jesus auf der Bühne.

Schon seit dem 24. November können Karten für das Sommerprogramm erworben werden. Besonders begehrt war bereits das Heimatsound-Festival, das nächstes Jahr vom 2. bis zum 3. August in die nächste Runde geht. Binnen weniger Stunden nach Verkaufsstart war die erste Rutsche der Vorverkauf-Tickets bereits restlos ausverkauft. Seit 2013 spielen hier aufstrebende und etablierte Musiker und Bands aus Bayern, die unterschiedliche Genres bedienen. Natürlich fehlt auch der klassische Volkstheater-Import in Oberammergau nicht, der "Brandner Kaspar und das ewig' Leben".

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