Nürnberg:Ermittlungen nach Tod von Bundespolizist

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Am Nürnberger Hauptbahnhof kommt es häufig zu Gewalttaten. (Foto: Daniel Karmann/dpa)

Ein 30-jähriger Beamter stirbt, zuvor hatte es eine Auseinandersetzung am Nürnberger Hauptbahnhof gegeben. Die Polizei geht nach vorläufigem Obduktionsergebnis aber davon aus, dass es keinen Zusammenhang gibt.

Von Thomas Balbierer und und Olaf Przybilla, Nürnberg

Die Polizei in Nürnberg hat Ermittlungen wegen des Todes eines Bundespolizisten eingeleitet. Das bestätigte am Freitag ein Sprecher des Polizeipräsidiums Mittelfranken auf SZ-Anfrage. Warum der Mann ums Leben kam, war zunächst unklar. Es werde auch geprüft, ob es einen Zusammenhang mit einer körperlichen Auseinandersetzung am Nürnberger Hauptbahnhof gebe. Nach einem vorläufigen Obduktionsergebnis äußerte sich das Polizeipräsidium am Freitagnachmittag dann deutlicher. Das Ergebnis lege nach jetzigem Stand nahe, "dass es keinen Zusammenhang zwischen dem Tod des Polizisten und der körperlichen Auseinandersetzung gibt".

Nach SZ-Informationen geht auch die Staatsanwaltschaft Nürnberg derzeit nicht von einem Zusammenhang aus. Nach dem vorläufigen Obduktionsergebnis halten die Ermittlungsbehörden eine "medizinische Ursache" für todesursächlich.

Wie die Bild zuvor berichtet hatte, soll der 30-jährige Bundespolizist am frühen Donnerstagmorgen am Hauptbahnhof versucht haben, einen Streit zwischen mehreren Personen zu schlichten und dabei selbst einen Schlag abbekommen haben. Er soll danach ärztlich behandelt worden sein und habe seinen Dienst abgebrochen. Später soll er laut Bild bei seinem Hausarzt über Beschwerden geklagt haben und zusammengebrochen sein. Er sei auf dem Weg ins Krankenhaus gestorben.

Die Polizei teilte am Freitagabend schriftlich mit, der Beamte sei nachts im Bereich einer Toilettenanlage des Hauptbahnhofs angegriffen worden und habe dabei "Schläge im Bereich des Oberkörpers und des Kopfes" erlitten. Er habe sich am Donnerstagvormittag aufgrund körperlicher Beschwerden in medizinische Behandlung begeben. Dort sei er zusammengebrochen und schließlich verstorben.

Zuvor hatte das Polizeipräsidium Mittelfranken zu den Hintergründen der Ermittlungen zunächst keine konkreten Angaben gemacht. Die Auseinandersetzung am Hauptbahnhof spiele in den Ermittlungen allerdings eine "zentrale Rolle", hatte ein Sprecher gesagt.

Der Nürnberger Bahnhof gilt als einer der gefährlichsten Bahnhöfe Deutschlands. An diesem Wochenende gilt ein von der Bundespolizei erlassenes Waffenverbot, das "Mitführen von gefährlichen Werkzeugen, Schusswaffen, Schreckschusswaffen, Hieb-, Stoß- und Stichwaffen sowie Messern aller Art untersagt".

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