Das Jahr ist nun wieder am "O" angekommen, das ist ein wichtiger Moment im Kalender, ob Frühjahr oder Herbst. Immer wenn über allem das "O" schwebt, stehen in den Autowerkstätten die Telefone nicht mehr still. Jeder will einen Termin zum Reifenwechsel, ob diese Woche, ob nächste Woche, so schnell wie möglich. Im Oktober wird es höchste Zeit, die Kälte schleicht sich herbei, wenn auch inzwischen eher Ende Oktober. Und Ostern können es die Leute erst recht nicht erwarten: Sonnenbrille auf, Sommerreifen drauf, auf geht's Richtung Sommer.
Nun hat die Regel "von O bis O" entgegen mancher Annahme keinerlei rechtliche Relevanz. Winterreifen sind Pflicht, sobald das Auto ohne solche mehr rutscht als fährt, bei Matsch, Schnee oder Eis. Immerhin kann einen der Frost schneller überraschen als den Sommerreifen lieb ist, weshalb zum Beispiel die Prüforganisation Dekra gut gemeinte Tipps zum sicheren Transport der Winterreifen gibt.

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Raus aus Garage, Keller oder Schuppen, hin zur Werkstatt. Auf keinen Fall, betonen die Fachleute, gehören die Räder auf die Rückbank. Der richtige Platz ist der Kofferraum, und auch dort nicht irgendwo, schon gar nicht an der Ladekante - sondern möglichst dicht an der Rückbank dran. Denn gibt es eine Lücke, könnten die 15 bis 20 Kilo schweren Reifen bei Vollbremsungen nach vorne geschleudert werden. Sofern die Sommerreifen noch Grip haben. Und das hätte böse Verletzungen zur Folge. Am allerbesten, da kann dann wirklich nichts mehr schief gehen, ist so ein Hochsicherheitstransport mit Zurrgurten zu bewältigen. Polizeischutz ist bislang nicht vorgesehen.
Herzlichen Dank für die Tipps, sagen nun die Eigentümer von Cabrios und Kleinwagen mit ihren kaum vorhandenen Kofferräumen. Wer meint, immer noch keinen SUV zu brauchen, soll die Räder am besten beim Fachbetrieb einlagern lassen. Da haben die Experten der Dekra allerdings eine Sicherheitslücke übersehen.
In Neu-Ulm wollte eine 59-Jährige vor kurzem ihre eingelagerten Winterreifen montieren lassen. Doch die Reifen waren weg - und die Werkstatt gleich dazu. Das Polizeipräsidium Schwaben Süd/West teilt mit, dass die Autowerkstatt "ausgeräumt und nicht mehr existent" sei. Die Frau hat nun Anzeige wegen Unterschlagung erstattet. Sie hofft erst einmal auf einen Mix aus Sonne und Temperaturen über dem Gefrierpunkt.