Missbrauch:"Wer nicht mitmachte, musste Angst vor ihm haben"

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Das Internat in Mindelheim ist inzwischen geschlossen, die bösen Erinnerungen sind den ehemaligen Schülern jedoch weiterhin präsent: Ein Frater soll hier wiederholt Kinder und Jugendliche missbraucht haben. (Foto: Imago)

Ein ehemaliger Internatsleiter des Maristenordens steht zum dritten Mal vor Gericht. Er soll Kinder und Jugendliche vergewaltigt haben. Der Orden stellt dem früheren Mitbruder weiterhin eine Eigentumswohnung zur Verfügung.

Von Florian Fuchs, Mindelheim

Nach diesem einen Jahr auf dem Internat war ihr Sohn nicht mehr derselbe. Mehrfach musste er anschließend in die Psychiatrie, an Schulabschluss und eine geregelte Arbeit war nicht zu denken. "Wir haben nach allen Seiten geforscht, aber wir wussten nicht, was los ist", erzählt seine Mutter. "Er hat nie etwas gesagt." Bis zum November 2018, 14 Jahre später. "Da ist er komplett zusammengebrochen." Dann hat er seiner Mutter erzählt, was nun in einen Prozess am Amtsgericht Memmingen mündete: Der Internatsleiter, so der Vorwurf, soll ihn mehrfach vergewaltigt haben, über Monate hinweg. Offenbar war es kein Einzelfall.

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