Die sogenannten Rüstungsschmieden sind in Bayern weiterhin gut im Geschäft, aber etwas wie das, was am Wochenende in Landshut der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, ist nach Ansicht von Stefan Feigel hierzulande "seit 500 Jahren nicht mehr gebaut" worden. Ab der nächsten Aufführung der "Landshuter Hochzeit 1475" im Jahr 2023 wird sich ein weiterer Ritter in eine nagelneue, aber zugleich authentisch mittelalterliche Rüstung werfen dürfen - sehr zur Freude von Stefan Feigel, dem Vorsitzenden des Vereins "Die Förderer".
Der Rüstungsschmied vulgo "Plattner" ist in dem Fall Peter Müller. Er hat für das berühmte Mittelalterspektakel einen eisernen Kampfanzug gefertigt, der sich laut Mitteilung der "Förderer" je nach Einsatzzweck als Reiterharnisch oder als Fußkampfharnisch, also als so genannter "Kempfküriss" nutzen lasse. Diese Erweiterung der vereinseigenen Rüstkammer, die "auch beim anwesenden Fachpublikum" Aufsehen erregt habe, sei erst durch eine großzügige Spende von Sissi und Ernst Pöschl möglich geworden. Letzter war ebenfalls lange Zeit Vorsitzender der "Förderer". Der Verein werde mit einer Rüstungsgarnitur wie dieser "sowohl unserem Anspruch als Kulturerbe Deutschlands, als auch unserem Motto ,Die Massen begeistern, die Fachwelt überzeugen' mehr als gerecht", sagte Feigel. Zudem würdige man damit "den Ruf als Plattner-Hochburg, den die Stadt Landshut zur Zeit der Landshuter Hochzeit innehatte".