Kirche - München:Geistlicher Begleiter des Synodalen Weges gestorben

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München (dpa) - Er erklärte den Menschen in Deutschland den Papst und entschärfte so manchen Konflikt auf dem Weg zu Reformen in der katholischen Kirche: Der Journalist und Geistliche Begleiter des Reformprozesses Synodaler Weg, Pater Bernd Hagenkord, ist tot. Der langjährige Leiter der deutschsprachigen Redaktion von Radio Vatikan und später von Vatican News starb am Montag in einem Krankenhaus in München, wie die Provinz der Jesuiten in Zentraleuropa mitteilte. Der 52-jährige Jesuit litt an Krebs.

Hagenkord hatte im November 2009 die Leitung der deutschsprachigen Abteilung von Radio Vatikan übernommen - in vielen deutschen Medien erklärte er auf seine kluge und ironisch-humorvolle Art das Geschehen im Kirchenstaat und das Wirken des Papstes. "Mit Bernd Hagenkord ist viel zu früh ein Mitbruder von uns gegangen, der vielen Menschen inner- und außerhalb des Jesuitenordens fehlen wird", teilten die Jesuiten mit.

Im September 2019 ging er von Rom nach Deutschland. In München übernahm er die Leitung des Berchmanskollegs der Jesuiten und wirkte beim Synodalen Weg mit. Dabei geht es um Themen wie die Stellung der Frau in der katholischen Kirche, den Umgang mit Macht, die katholische Sexualmoral und die priesterliche Ehelosigkeit.

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, zeigte sich erschüttert. "So dramatisch schnell ist die Krankheit vorangeschritten, dass er aus vielen Aufgaben und Bezügen herausgerissen wurde." Hagenkord sei beim Synodalen Weg "in Konfliktlagen Vermittler" gewesen und habe "zur Entschärfung und gegenseitigem Verständnis beigetragen". Sein scharfer, wacher Verstand werde der Kirche fehlen.

Der Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx, den Hagenkord aus seiner Zeit in Rom sehr gut kannte, nannte den Journalisten einen "authentischen Vermittler der Geschehnisse in der katholischen Kirche". "Anschaulich und mit Tiefgang vermittelte (er) den Menschen viele kirchliche Themen und auch Weltereignisse wie zum Beispiel Papstwahlen."

© dpa-infocom, dpa:210726-99-535855/4

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