Krankenhaus in Kelheim:Tod einer jungen Krankenschwester: Anklage gegen Arzt erhoben

Die Klinik, in der die junge Krankenschwester starb, hieß damals noch Goldberg-Klinik. Sie wurde inzwischen von der Caritas übernommen. (Foto: Goldberg-Klinik Kelheim GmbH)

Ein Arzt soll der 23-Jährigen wegen starker Schmerzen Propofol gespritzt und sie dann nicht weiter überwacht haben. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm Aussetzung mit Todesfolge vor.

Nach dem Tod einer Krankenschwester in einer Kelheimer Klinik im Dezember 2021 hat die Staatsanwaltschaft Regensburg Anklage gegen den behandelnden Arzt erhoben. Der Vorwurf lautet Aussetzung mit Todesfolge, wie Oberstaatsanwalt Thomas Rauscher sagte.

Nun muss das Landgericht Regensburg entscheiden, ob es die Anklage zu einem Hauptverfahren zulässt. Der Anwalt des Arztes sagte, sein Mandant weise die Vorwürfe vollumfänglich zurück. Zuvor hatten mehrere Medien berichtet.

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Den Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft nach hatte sich die 23 Jahre alte Krankenschwester aufgrund starker Schmerzen nachts in ein Behandlungszimmer zurückgezogen. Ein Arzt habe ihr eine Spritze Propofol und ein weiteres Medikament verabreicht - und zwar entgegen medizinischer Indikation, so Rauscher.

Anschließend sei die Krankenschwester nicht überwacht worden. Zudem habe sie bereits zuvor andere Schmerzmittel eingenommen. Den Ermittlungen zufolge starb die Frau an Wechselwirkungen der verschiedenen Medikamente.

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