Geschichte:Augsburg und Kempten wollen römisches Erbe präsentieren

Silbermünzen, die dem 1. und 2. Jahrhundert nach Christus zugeordnet werden können, liegen im Archäologisches Zentraldepot der Stadt Augsburg. (Foto: Sven Hoppe/dpa)

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Augsburg/Kempten (dpa/lby) - Die schwäbischen Städte Kempten und Augsburg wollen künftig gemeinsam ihr römisches Erbe präsentieren. Wie die beiden Kommunen am Montag berichteten, würden nun zunächst britische Spezialisten eine Studie für die beiden Städte erstellen. Es gehe darum, die jeweiligen Schwerpunkte der Standorte und deren Alleinstellungsmerkmale herauszuarbeiten.

Die beiden Städte, etwa 100 Kilometer voneinander entfernt, zählen wegen der Besiedlung durch Römer vor 2000 Jahren zu den ältesten Städten Deutschlands. „Nun widmen sich die beiden schon in der Antike verbundenen Städte gemeinsam der Förderung ihres einzigartigen kulturellen Erbes“, sagte Kemptens Oberbürgermeister Thomas Kiechle (CSU). Die Initiative soll Augsburg und Kempten touristisch und wirtschaftlich Vorteile bringen, zudem soll sie pädagogisch genutzt werden.

Beide Städte hatten große Bedeutung in der römischen Provinz Raetien. Zunächst war Kempten (Cambodunum) hier das Zentrum, später wurde Augsburg (Augusta Vindelicum) zur Provinzhauptstadt.

Insbesondere die Augsburger Stadtspitze wurde in den vergangenen Jahren immer wieder kritisiert, dass sie sich zu wenig um die römische Geschichte kümmere. Das Römermuseum der Stadt ist seit vielen Jahren geschlossen. Die Einrichtung eines neuen Museums ist geplant, aber noch wenig konkret.

Durch spektakuläre Ausgrabungen kamen die Politiker in den vergangenen Jahren zusätzlich unter Druck. So hatten im Jahr 2021 Archäologen einen Schatz von 5500 römischen Silbermünzen in Augsburg geborgen. Bayerns Generalkonservator Mathias Pfeil verlangte daraufhin eine schnelle Wiedereröffnung des geschlossenen Augsburger Römermuseums.

© dpa-infocom, dpa:230619-99-110021/2

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