Flucht nach Bayern:Vom Drogensüchtigen in der Ukraine zum Suchtberater in Deutschland

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"Die Straße hat mich einfach aufgesogen": Als Jugendlicher wurde Andrii Aloshyn drogensüchtig. Nun möchte er im Allgäu ein Zentrum für Suchtkranke aufbauen. (Foto: privat)

In jungen Jahren gerät Andrii Aloshyn auf Abwege, nimmt Drogen und handelt mit Diebesgut. Heute arbeitet der nach Bayern geflohene Ukrainer als Suchtberater. Die Geschichte eines Mannes, der ganz unten war und nun anderen Hoffnung geben will.

Von Thomas Balbierer, Türkheim

Mit sechs Jahren zog Andrii Aloshyn zum ersten Mal an einer Zigarette. In der siebten Klasse probierte er Cannabis. Dann Tabletten, Kokain, Crack. Jeden Tag Alkohol. Viele Jahre. Erst wollte er nur gut drauf sein mit seinen Jungs aus der Schule, wollte die Sorgen von zu Hause vergessen, die Trennung der Eltern, die Alkoholprobleme des Vaters. Glücksgefühle spüren, Euphorie. "Ich war ein guter Schüler", sagt Aloshyn. "Einer der besten." Doch als die Drogen Besitz von ihm ergriffen, stürzte er ab. "Die Straße hat mich einfach aufgesogen."

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