Hepatitis-Skandal:Schmerzensgeld für infizierte Patienten

Zwei Jahre nach dem Bekanntwerden eines Hepatitisskandals am Krankenhaus im schwäbischen Donauwörth haben zahlreiche Patienten Schmerzensgeld erhalten. Von den rund 60 betroffenen Patienten haben mittlerweile 50 Ansprüche angemeldet. Mit den allermeisten davon sei eine Einigung erzielt worden, erklärte Stefan Liebl, Sprecher der Versicherungskammer Bayern am Montag. Ein Narkosearzt der Donau-Ries-Klinik in Donauwörth soll bei Operationen Dutzende Patienten mit Hepatitis C angesteckt haben. Gegen den Mediziner, der nicht mehr an dem Kreiskrankenhaus arbeitet, läuft ein Strafverfahren. Zwar seien die Ermittlungen im Grunde abgeschlossen, aber ein Gutachten über den Anästhesisten liege noch nicht vor, erklärte ein Sprecher der Augsburger Staatsanwaltschaft. Die Verteidiger des Narkosearztes hatten bereits früher angekündigt, dass sie sich vor Abschluss der Ermittlungen nicht äußern wollen. Der Arzt litt selbst an Hepatitis C und war medikamentenabhängig. Wie er seine Patienten möglicherweise infiziert hat, ist noch unbekannt.

© SZ vom 13.10.2020 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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