Corona-Pandemie:Maskenpflicht für Schüler soll fallen

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Von Montag an sollen Bayerns Schülerinnen und Schüler keine Maske mehr tragen müssen. (Foto: Guido Kirchner/dpa)

Bayerns Schüler sollen von Montag an im Klassenzimmer keine Mund-Nasen-Bedeckung mehr tragen müssen. Für viele an den Schulen ist das ein Grund zur Erleichterung, aber für manche auch ein Anlass zur Sorge.

Von Matthias Köpf und Viktoria Spinrad, München

Die Schüler in Bayern müssen an ihren Plätzen im Klassenzimmer sowie im Sportunterricht von Montag an keine Corona-Schutzmasken mehr tragen. Die zum Schuljahresbeginn vorübergehend wieder eingeführte Maskenpflicht im Unterricht soll wie geplant am Freitag enden. Dies kündigte Ministerpräsident Markus Söder am Mittwoch in einer Sitzung der CSU-Landtagsfraktion an. Der formelle Beschluss dazu soll am Donnerstag fallen. FW-Chef Hubert Aiwanger hatte bereits am Samstag gefordert, die Maskenpflicht nicht zu verlängern. Sie sei durch die "aktuell erfreulich niedrigen Fälle von positiv Getesteten an den Schulen" nicht mehr zu rechtfertigen.

Die Staatsregierung hatte die Maskenpflicht im Unterricht für die ersten Schulwochen eingeführt, um massenhafte Ansteckungen durch Ferienrückkehrer zu verhindern. Dieses Ziel habe man erreicht, erklärte Kultusminister Michael Piazolo (FW) am Mittwoch. "Für mich war immer klar: Die Maskenpflicht am Platz fällt, wenn es die Zahlen und Umstände zulassen." Möglich werde dies nun, "weil wir vor allem mit den regelmäßigen Testungen ein sehr enges Sicherheitsnetz haben". Außerhalb des Klassenzimmers bleibe es in den Schulen aber weiterhin bei der Pflicht, eine Maske zu tragen.

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Aus Piazolos Ministerium hatte es schon seit einer Weile geheißen, dass die Maskenpflicht im Unterricht "zunächst" nur bis 1. Oktober gelten sollte. Weil dieses Datum im jüngsten Rahmenhygieneplan für die Schulen nicht mehr genannt wurde, war jedoch vielerorts die Aufregung groß, dass die Maskenpflicht auf unbestimmte Zeit verlängert werden könnte. Dagegen hatte sich neben den mitregierenden Freien Wählern auch die FDP ausgesprochen. Man müsse die Regeln an die Gesamtinfektionslage anpassen, sagte ihr bildungspolitischer Sprecher Matthias Fischbach. Angesichts überwiegend milder Verläufe bei Kindern sei es "nicht mehr vermittelbar", dass diese am Platz Maske tragen müssten.

An den Schulen sind die Reaktionen auf die Ankündigung der Staatsregierung unterschiedlich. Der Vorsitzende des Bayerischen Realschullehrerverbands Jürgen Böhm begrüßte sie ausdrücklich. Nötig sei es nun aber, "die 3-G-Regel konsequent und ohne Ausnahmen auch an den Schulen umzusetzen". Wer eine Schule betrete, müsse "entweder geimpft, genesen oder tagesaktuell getestet sein". Zugleich gibt es aus manchen Schulen in stark von Corona betroffenen Regionen auch die Forderung, bei der Maskenpflicht zu bleiben. Der Landesvorsitzende der Direktorenvereinigung Gymnasien, Walter Baier, ist Schulleiter in Bruckmühl im Landkreis Rosenheim. An seiner Schule habe es bereits jetzt mehr Positivtestungen gegeben als im gesamten vergangenen Jahr, sagt Baier. Deshalb hätte er sich gewünscht, die Maskenpflicht beizubehalten: "Sonst müsste man die ganze Klasse in Quarantäne schicken." Bisher wurden vor allem die direkt infizierten Schüler in Quarantäne geschickt, der Rest der Klasse wird dann täglich getestet statt zwei- bis dreimal pro Woche. Offen ist nun, wie bei den Quarantäneregeln weiter vorgegangen wird.

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