Bundesliga:Mehr Mut für Trendwende: FCN-Coach als Psychologe gefragt

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Der Nürnberger Trainer Cristian Fiel steht vor Spielbeginn auf dem Platz. Fiel will mit dem FCN gegen Karlsruhe gewinnen und den Klassenverbleib damit praktisch sicherstellen. (Foto: Daniel Karmann/dpa)

Eine Niederlagenserie vergrößert die Nürnberger Sorgen im unteren Tableau der 2. Liga. Coach Fiel hofft auf die Trendwende. Dafür will er seine jungen Spieler vor allem mental unterstützen.

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Nürnberg (dpa/lby) - Cristian Fiels Kritik war deutlich. Wenn niemand auf dem Platz Verantwortung übernehme, könnten keine Spiele gewonnen werden, haderte der Coach des 1. FC Nürnberg zuletzt nach dem 0:2-Dämpfer gegen Paderborn. Die Situation in der 2. Fußball-Bundesliga droht für den Club besorgniserregend zu werden: Der FCN geht mit nur noch sechs Zählern Vorsprung auf den Abstiegs-Relegationsrang in den 31. Spieltag.

Für die Trendwende will der Coach seiner jungen Truppe deshalb vor allem mentale Unterstützung anbieten und ihr gut zureden. Der Ex-Profi hofft nach nur einem Punkt aus fünf Spielen und drei Zu-Null-Niederlagen, dass seine Schützlinge am Sonntag (13.30 Uhr/Sky) gegen den Karlsruher SC selbstbewusst auftreten und Verantwortung übernehmen. Das könne man freilich nur schwer auf dem Platz trainieren. Er selbst wolle deshalb „immer wieder mit ihnen sprechen, es immer wieder einfordern“, schilderte Fiel am Freitag.

Auf die Spieler verbal draufhauen, das bringe freilich nichts. „Fehler gehören dazu“, sagte der Coach. Nun gelte es, vor allem den noch unerfahrenen Youngsters die Furcht zu nehmen. „Wenn ich mit sieben Spielern rausgehe, die Angst haben, den Ball zu bekommen, dann können wir es gleich lassen“, sagte Fiel. Er hoffe, dass auch junge Akteure den Mut haben, auf dem Platz die Initiative zu übernehmen.

Stürmer winkt nach monatelangem Ausfall ein Comeback

Konkret erwähnte er den 23 Jahre alten Florian Flick auf der Schlüsselposition zentral vor der Abwehr. „Jetzt geht es darum, dass er auch laut wird und Kommandos gibt“, sagte Fiel. Genau dazu will der Coach ermutigen. Teenager Finn Jeltsch in der Abwehr nahm er nach dessen eher mäßigen Partien zuletzt in Schutz. „Wenn ein 17-Jähriger jetzt nicht diese Fehler macht, wann soll er sie sonst machen?“ Den Coach beruhige, dass Jeltsch im Training weiterhin Freude verspüre und nicht zu sehr in Gedanken versunken sei.

Gegen die Karlsruher, die zuletzt eine starke Form zeigten und seit fünf Spielen ungeschlagen sind, müssen die Franken auf den gelb-gesperrten Jens Castrop verzichten. Abwehr-Routinier Christopher Schinder verletzte sich bei seinem Aufbautraining in dieser Woche am Oberschenkel und fällt weiterhin aus.

Stürmer Daichi Hayashi könnte dagegen nach monatelangen Achillessehnenproblemen sein Comeback geben. „Ich habe mit ihm gesprochen. Die Schmerzen sind weg“, erzählte Fiel. „Alles gut.“ Der Japaner hat seit Ende Januar kein Spiel mehr bestritten.

© dpa-infocom, dpa:240426-99-820742/4

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