Umwelt und Natur:Aiwanger fordert vom Bund klare Abschussregeln für Wölfe

Wölfe sind nach europäischem und deutschem Recht streng geschützt. Dennoch wird immer wieder über die Möglichkeit, sie abzuschießen, gestritten. (Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa)

Das Verwaltungsgericht Würzburg hatte bereits geplante Abschüsse von zwei Tieren gestoppt. Dieses Hin und Her sei den Tierhaltern "nicht mehr länger zumutbar", sagt der Wirtschaftsminister.

Nach dem vorläufigen Stopp des Abschusses zweier Wölfe in der Rhön durch ein Gericht fordert Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) vom Bund klare Regeln für solche Fälle. Der Bund müsse dafür einen sogenannten "günstigen Erhaltungszustand" der Wolfspopulation in Deutschland bei der EU feststellen, sagte Aiwanger der Deutschen Presse-Agentur am Freitag. "Dieses juristische Katz-und-Maus-Spiel muss endlich beendet werden und eine rechtssichere Abschusserlaubnis vom Bund geschaffen werden."

Das Verwaltungsgericht Würzburg hatte am Donnerstag den geplanten Abschuss von zwei Wölfen in der Rhön an der Grenze zu Hessen vorerst gestoppt. Der Abschuss war von der Regierung von Unterfranken per Ausnahmegenehmigung erlaubt worden. Dieses Hin und Her sei den Tierhaltern "nicht mehr länger zumutbar", sagte Aiwanger. "Der Staat muss auch bei solchen Themen wieder handlungsfähig werden."

Newsletter abonnieren
:Mei Bayern-Newsletter

Alles Wichtige zur Landespolitik und Geschichten aus dem Freistaat - direkt in Ihrem Postfach. Kostenlos anmelden.

In Bayern gilt bereits seit Anfang Mai eine Wolfsverordnung, die den Abschuss der Tiere erleichtert. Der Wolf ist nach europäischem und deutschem Recht aber nach wie vor streng geschützt. Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) hatte im Oktober zwar einen schnelleren Abschuss von Wölfen vorgeschlagen, falls sie Weidetiere gerissen und Schutzvorkehrungen wie einen Zaun überwunden haben. Mehrere Verbände und Landesregierungen hatten den Vorstoß aber als nicht weitgehend genug kritisiert.

Aiwanger sagte am Freitag, Lemke und Bundesagrarminister Cem Özdemir (Grüne) streuten den Landwirten "gezielt Sand in die Augen", indem sie ständig behaupteten, der Wolf könne im Rahmen bestehender Gesetze bejagt werden.

© SZ/DPA - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusMordfall Hanna W.
:Die frühere Freundin mit den Erinnerungslücken

Im Prozess um den Mord an einer Studentin in Aschau tritt die einstmals beste Freundin des Angeklagten ein zweites Mal als Zeugin auf. Es ist eine Aussage mit Widersprüchen - und ihr früherer Kumpel schweigt weiter.

Von Lina Krauß

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: