Bei den Ermittlungen zu Tierschutzverstößen im Schlachthof Aschaffenburg hat sich der Kreis der Verdächtigen vergrößert. Die Staatsanwaltschaft ermittelt mittlerweile gegen eine zweistellige Anzahl an Personen, wie eine Sprecherin am Freitag mitteilte. Zuvor hatten mehrere Medien berichtet.
Bei den Ermittlungen prüft die Behörde den Angaben zufolge auch den Verdacht des Vorenthaltens und Veruntreuens von Arbeitsentgelt gegen zwei Geschäftsführer des Schlachthofs. Einer steht zudem wegen Anstiftung zum Geheimnisverrat unter Verdacht. Gegen eine Amtsveterinärin wird wegen des Verdachts des Geheimnisverrats ermittelt und gegen mehrere Schlachthof-Beschäftigte wegen Vergehen gegen das Tierschutzgesetz. Auch gegen einen Gesellschafter sowie einen Geschäftspartner des Schlachthofs wird demnach ermittelt.
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Ende Juli waren Vorwürfe gegen den Schlachthof bekannt geworden. Videoaufnahmen, die aus dem Schlachthof stammen sollen, zeigen, wie Mitarbeiter Schweine und Rinder mit Elektroschockern traktieren und offensichtlich noch lebende Tiere auseinandernehmen. Die Bayerische Kontrollbehörde für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (KBLV) hat den Betrieb des Schlachthofs bei einer darauffolgenden Kontrolle bis auf Weiteres untersagt. Eine Amtsveterinärin soll den Schlachthof vor Kontrollen gewarnt haben.
Ähnliche Verstöße gegen den Tierschutz wurden auch gegen einen Betrieb im angrenzenden Landkreis Miltenberg erhoben. Das Landratsamt hat den Betrieb dort vorerst untersagt.