Zurück im Klassenzimmer - oder erstmals dort: Für rund 1,7 Millionen Kinder und Jugendliche in Bayern beginnt an diesem Dienstag ein neues Schuljahr. Unter ihnen sind gut 132 700 Erstklässlerinnen und Erstklässler.
Neu ist in gewisser Weise auch die elfte Klasse an den Gymnasien. Denn mit dem Wechsel vom achtjährigen zum neunjährigen Gymnasium tritt der erste G-9-Jahrgang in die sogenannte Einführungsphase der Oberstufe ein. Für ihn wird Informatik zum Pflichtfach. Außerdem soll es mehr politische Bildung und mehr Berufsorientierung geben. Das erste G-9-Abitur steht dann für 2026 an.
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Für die Schulen bedeutet der Start des Schuljahres 2023/24 vor allem die Herausforderung, trotz Personalmangels mehr Schülerinnen und Schüler zu unterrichten. Gegenüber dem vergangenen Schuljahr beträgt das Schülerplus insgesamt 1,9 Prozent. Allein die Zahl der Erstklässler hat sich um drei Prozent erhöht. Das Kultusministerium sieht die Unterrichtsversorgung dennoch als gesichert an.
In der Schulfamilie sind da nicht alle gleichermaßen optimistisch. Der Bayerische Lehrer- und Lehrerinnenverband etwa warnt, dass mancherorts wieder Stunden ausfallen könnten - und der Bayerische Philologenverband fürchtet, dass es eng werden könnte, sollten "in den nächsten Wochen die ersten Ausfälle kommen".
Auch die Landtagsopposition übt Kritik. Die FDP-Fraktion geht davon aus, dass im G-9-Jahr 2025 an den Gymnasien bis zu 1000 Lehrkräfte fehlen könnten. Sie schlägt deshalb in einem Positionspapier vor, die Personalgewinnung flexibler zu gestalten. Lehramtsstudierende sollten zum Beispiel ihre Fächerkombinationen frei wählen können und ein "planbares Referendariat" erhalten.
Ein Thema wird auch diesmal wieder die Integration Geflüchteter in den Unterricht sein. Im vergangenen Schuljahr betraf das gut 30 000 ukrainische Kinder und Jugendliche. Das Kultusministerium geht von einer ähnlichen Größenordnung für das neue Schuljahr aus. Bewährt hätten sich zudem die Brückenklassen, in denen die Kinder und Jugendlichen vor allem Deutsch lernen. Von ihnen wechselt nun ungefähr ein Drittel in Regelklassen an den weiterführenden Schulen.