Missbrauch in der Kirche:Sexualisierte Gewalt für Landesbischof mit Glauben unvereinbar

Christian Kopp, der evangelischer Landesbischof, hat sich beim Thema Missbrauch in der Kirche gegen jegliche Toleranz für Täter ausgesprochen. (Foto: Catherina Hess)

Christian Kopp sieht starken Aufklärungsbedarf beim Missbrauch durch Amtspersonen der christlichen Kirchen. Deren Schutz werde immer wieder höher bewertet als der der Opfer.

Gut eineinhalb Wochen vor Veröffentlichung einer bundesweiten Studie zu sexuellem Missbrauch in der evangelischen Kirche hat sich Landesbischof Christian Kopp gegen jegliche Toleranz für Täter ausgesprochen. "Es schmerzt mich zutiefst, dass Menschen im Raum der bayerischen Landeskirche und Diakonie unter sexualisierter Gewalt gelitten haben und immer noch leiden", teilte er am Montag in München mit. "Wir werden weiterhin konsequent auch zurückliegende Taten aufklären und so weit wie möglich ahnden." Sexualisierte Gewalt sei mit dem christlichen Glauben unvereinbar.

Es müsse aufgearbeitet werden, dass in den christlichen Kirchen der Schutz von Amtspersonen immer wieder höher bewertet worden sei als der Schutz und die Begleitung der Opfer. "Wir brauchen keine Toleranz für Täter und möglichst viel Transparenz für die betroffenen Personen", sagte er.

Newsletter abonnieren
:Mei Bayern-Newsletter

Alles Wichtige zur Landespolitik und Geschichten aus dem Freistaat - direkt in Ihrem Postfach. Kostenlos anmelden.

Am 25. Januar will die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) in Hannover die Ergebnisse der sogenannten Forum-Studie präsentieren. Die EKD hatte die unabhängige Untersuchung zu sexualisierter Gewalt und anderen Missbrauchsformen Ende 2020 in Auftrag gegeben.

© SZ/DPA - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusSchule an der Durchgangsstraße
:Der zähe Kampf für Tempo 30

Vor Schulen sollten die Autos vorsichtig fahren, mahnt der bayerische Innenminister. Tempo 30 aber lässt sich dort oft gar nicht so leicht durchsetzen. Bürger aus Neumarkt-Sankt Veit haben nun eine Petition im Landtag eingereicht.

Von Nina von Hardenberg

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: