Umwelt und Natur:Kiebitze kehren aus Winterquartieren nach Bayern zurück

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Der Kiebitz, lateinischer Name Vanellus vanellus, kann bei seiner Rast auf überfluteten Flächen und anderen Nassstellen gut beobachtet werden. (Foto: Mauritius Images)

Die Vögel mit den metallisch schimmernden Flügeln und der markanten Federhaube sind wie andere Wiesenbrüter im Freistaat stark gefährdet.

Gaukler der Lüfte, Feldpfau und Wiesen-Punk: Der Kiebitz, Vogel des Jahres 2024, trägt viele Namen. Derzeit kehren die Tiere aus ihren Überwinterungsgebieten im Mittelmeerraum oder Großbritannien und Irland zurück nach Deutschland, teilte der Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) in Hilpoltstein mit. In großen Trupps zögen die Vögel mit den metallisch schimmernden Flügeln und der markanten Federhaube über den Freistaat. Die ersten ließen sich bereits hier in Brutgebieten auf geeigneten Ackerflächen nieder, um ihre Jungvögel großzuziehen.

Der LBV bereitet sich den Angaben zufolge bereits auf Hochtouren auf die diesjährige Brutsaison vor. "Besonders in den Gebieten Donautal und Gäuboden sowie Isar- und Vilstal suchen wir aktuell nach ankommenden Kiebitzen und arbeiten intensiv daran, die Reviere der Vögel und ihre Nester zu schützen", sagt LBV-Projektleiter Jan Skorupa. Zugleich würden ehrenamtliche Helfer und hauptamtliche Naturschützer entsprechend geschult.

Naturbegeisterte könnten die Trupps der schwarz-weißen Vögel vor allem bei ihrer Rast auf überfluteten Flächen und anderen Nassstellen beobachten, heißt es. Dabei suchten die auf Wiesen brütenden Vögel vor allem noch nicht bearbeitete Ackerflächen und Brachen auf. Auf diesen niedrig bewachsenen Flächen mit offenem Boden hätten die Kiebitze einen guten Überblick über ihre Umgebung und könnten herannahende Fressfeinde schnell erkennen. In weichen und feuchten Böden fänden sie auch Insekten und deren Larven als Futter für ihre Jungen.

Der Kiebitz ist laut Verband so wie viele andere Wiesenbrüter und Feldvögel in Bayern stark gefährdet. Sein Bestand ist demnach in den vergangenen 25 Jahren um 90 Prozent zurückgegangen. Damit der Vogel nicht vollständig aus der bayerischen Kulturlandschaft verschwinde, seien umfangreiche Schutzmaßnahmen und Projekte nötig. Aus Sicht des LBV können bayerische Landwirtinnen und Landwirte einen wichtigen Beitrag leisten, was den Bruterfolg des Vogels des Jahres auf ihrem Land angeht.

Verschiedene Regionalförderungen und die neuen Agrarumweltmaßnahmen bildeten bereits umfassende Möglichkeiten für den Schutz des Kiebitzes, so der Verband. Fördermittel allein reichten aber nicht für den Arterhalt. Ebenso wichtig sei es, dass die verschiedenen Akteure, wie Landwirte, Behörden, Jägerschaft und Naturschutz-Aktive sich vernetzten.

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