Handwerk:Abstriche bei beruflicher Bildung befürchtet

Angehende Metallbauer lernen das Metallaktivgas-Schweißen. (Foto: Waltraud Grubitzsch/dpa)

Laut bayerischem Wirtschaftsministerium plant der Bund, 2024 die Finanzmittel für die Überbetriebliche Lehrlingsunterweisung zu kürzen.

Von Maximilian Gerl

Der Freistaat befürchtet mögliche Abstriche bei der beruflichen Bildung im Handwerk. Die Finanzierung der sogenannten Überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung (ÜLU) stehe auf der Kippe, teilte das bayerische Wirtschaftsministerium am Mittwoch mit. Demnach sehe ein Entwurf des Bundeshaushaltsgesetzes vor, fürs kommende Jahr die ÜLU-Förderung von bisher 70 Millionen Euro auf 59,19 Millionen Euro zu kürzen. Weniger Geld vom Bund bedeute aber "nachteilige Folgen für die Ausbildung im Handwerk". Vereinfacht soll die ÜLU Lehrinhalte abdecken, die im Betrieb nicht oder nur unzureichend vermittelt werden können. Dies können technologische Neuerungen sein, aber auch Einblicke in verwandte Gewerke. Zum Beispiel lernen angehende Maurerinnen und Maurer, wie Fliesenleger und Betonbauerinnen arbeiten; das soll wiederum auch die Abläufe auf den Baustellen erleichtern.

Um die Kürzung der Zuschüsse abzuwenden, hat sich Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (FW) nach Angaben seines Hauses per Brief an das Bundeswirtschafts- und das Bundesfinanzministerium gewandt. "Seit vielen Jahren ergänzen sich Bund und Länder gegenseitig in der Förderung der ÜLU", wird Aiwanger in der Mitteilung zitiert. Sollte der Bund sich künftig nicht mehr im gewohnten Maß beteiligen, stiegen die Kosten für die Ausbildungsbetriebe enorm. Dies sei aber auch hinsichtlich des Fachkräftemangels ein "falsches Signal". Neben Bund und Land steuert die EU Fördermittel für die ÜLÜ bei. Die Beratungen zum Haushaltsgesetz will der Bundestag nach der Sommerpause aufnehmen.

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