Bayern hat in weniger als 50 Jahren mindestens 5000 Quadratkilometer Felder, Wiesen und Weiden verloren. Das entspricht fast zwei Drittel der Fläche von Mittelfranken. 1980 belief sich die landwirtschaftliche Fläche in Bayern demnach noch auf knapp 37 600 Quadratkilometer, 2022 waren es dann noch 32 500, wie ein Vergleich der "Flächenerhebungen nach Art der tatsächlichen Nutzung" des Statistischen Landesamts aus mehreren Jahrzehnten zeigt. Die tatsächlichen Verluste in jüngerer Vergangenheit könnten sogar noch höher sein.
Denn in der im Januar veröffentlichten jüngsten Agrarstrukturerhebung der Fürther Behörde wird die bayerische Landwirtschaftsfläche sogar mit nur noch gut 30 000 Quadratkilometern angegeben. Da es bei den Messmethoden der Fläche im vergangenen Jahrzehnt größere Änderungen gab, sind die Zahlen nicht uneingeschränkt vergleichbar, wie aus Erläuterungen des Landesamts hervorgeht. Doch an der generellen Entwicklung großer Agrarflächenverluste gibt es keinen Zweifel.
Damit ist offenkundig, dass sowohl die jahrelangen Proteste sowohl aus der Landwirtschaft als auch von Umweltverbänden gegen den Flächenfraß als auch die permanenten Bekundungen der Staatsregierung, diesen begrenzen zu wollen, keine Wirkung gezeigt haben. Der Bayerische Bauernverband (BBV) erneuerte am Wochenende seine Kritik.
"Der Flächenverbrauch ist ein massives Problem", sagte BBV-Präsident Günther Felßner. Er argumentierte, dass die Landwirtschaft vier Funktionen erfüllen müsse: die Ernährung sicherstellen, regenerative Energieerzeugung, die Herstellung biologisch abbaubarer Produkte sowie den Schutz von Boden, Wasser, Artenvielfalt und Klima. Damit das gelingen könne, müsse der Flächenverbrauch gestoppt werden.
