Antisemitismus:Generalstaatsanwaltschaft erhebt Anklage nach Brandanschlag auf Synagoge

Auf die Synagoge im oberfränkischen Ermreuth wurde in der Silvesternacht 2022/23 ein mutmaßlich rechtsextremistisch motivierter Anschlag verübt. (Foto: Daniel Vogl/dpa)

Ermittler werfen einem 22-Jährigen vor, aus rechtsextremistischen Motiven in der Silvesternacht versucht zu haben, ein jüdisches Gotteshaus im oberfränkischen Ermreuth in Brand zu setzen.

Von Olaf Przybilla, Ermreuth

Nach dem Brandanschlag auf die Synagoge im oberfränkischen Ermreuth hat die Generalstaatsanwaltschaft Anklage wegen versuchter schwerer Brandstiftung gegen einen 22-Jährigen erhoben. Ihm wird vorgeworfen, aus einer "rechtsextremistischen und judenfeindlichen Tatmotivation" versucht zu haben, in der Silvesternacht 2022 die Synagoge in Brand zu setzen, wie es in einer Erklärung der Generalstaatsanwaltschaft München heißt. Die Anklagebehörde, bei der der Zentrale Antisemitismusbeauftragte der bayerischen Justiz angesiedelt ist, hatte die Ermittlungen im Januar übernommen.

Diesen zufolge soll der 22-Jährige die Glasscheibe der Synagoge eingeschlagen und versucht haben, ein Bodenfeuerwerk zu entzünden, um dieses ins Gebäude zu werfen. Mangels erfolgreicher Zündung habe er aber Abstand von dem Vorhaben nehmen müssen. Es entstand ein Sachschaden von 1000 Euro. Den Ermittlern zufolge war der 22-Jährige bei der Tat "nicht unerheblich alkoholisiert". Mit ähnlichen Taten ist er bislang nicht in Erscheinung getreten. Die Staatsanwaltschaft kam dem 22-Jährigen mithilfe einer Videoaufzeichnung auf die Spur.

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