Prozess in Augsburg:Fußballprofi Caiuby wegen Körperverletzung verurteilt

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Caiuby nimmt im Amtsgericht in Augsburg auf der Anklagebank Platz. (Foto: Stefan Puchner/dpa)
  • Der Fußballprofi Caiuby ist in Augsburg zu einer Geldstrafe verurteilt worden, weil er einen Mann mit einem Kopfstoß erheblich verletzt hat.
  • Caiuby verließ nach dem Urteil mit seinem Rechtsanwalt ohne Kommentar das Strafjustizzentrum.
  • Der Sportler steht zwar bis zum Saisonende noch beim FC Augsburg unter Vertrag. Der Verein hatte Caiuby aber nach mehreren Undiszipliniertheiten aus dem Kader gestrichen.

Der Augsburger Fußballprofi Caiuby Francisco da Silva ist am Freitag wegen Körperverletzung zu einer Geldstrafe von 49 500 Euro verurteilt worden. Nach Ansicht des Augsburger Amtsgerichtes hatte der Spieler des FC Augsburg nach einer nächtlichen Discotour mit Freunden im Mai 2018 einem Mann einen Kopfstoß versetzt, das Opfer wurde dabei erheblich verletzt.

Das Gericht betonte in seinem Urteil am Freitag, dass mehrere Zeugen die Tat glaubwürdig geschildert hätten. Die Entlastungszeugen aus dem Bekanntenkreis des brasilianischen Spielers seien hingegen nicht glaubwürdig gewesen.

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Von Johannes Aumüller

Caiuby verließ nach dem Urteil mit seinem Rechtsanwalt ohne Kommentar das Strafjustizzentrum in Augsburg. Damit blieb unklar, ob er das Urteil akzeptieren oder Rechtsmittel dagegen einlegen wird. Im Prozess hatte Caiuby betont, unschuldig zu sein. Der Kopfstoß soll angeblich von einem Bekannten gekommen sein. Der Richter hielt von dieser Geschichte allerdings wenig.

Nachdem im Februar der Strafbefehl wegen vorsätzlicher Körperverletzung gegen Caiuby erlassen worden war, hatte ein Sprecher des FC Augsburg dies als dessen "Privatgeschichte" beschrieben. Weil der Spieler Einspruch gegen den Strafbefehl einlegte, war es nun zur Verhandlung gekommen. Caiuby ließ sich zu Beginn des Prozesses von seinem Anwalt vertreten, erschien dann aber überraschend doch persönlich im Augsburger Amtsgericht.

Der Sportler steht zwar bis zum Saisonende noch beim FC Augsburg unter Vertrag, bekommt aber aktuell kein Gehalt mehr von dem Bundesligisten. Der Verein hatte Caiuby nach mehreren Undiszipliniertheiten aus dem Kader gestrichen und will den 31-Jährigen nicht mehr einsetzen. Caiuby, der von Ex-Trainer Felix Magath mal den Spitznamen Kai-Uwe verpasst bekommen hatte, war trotz oder gerade wegen seiner diversen Eskapaden lange ein Publikumsliebling der Augsburger Fans.

Weil Caiuby derzeit wesentlich weniger verdient als zu der Zeit, als er noch für Augsburg spielte und ein Profigehalt erhielt, reduzierte das Gericht in dem Verfahren die Höhe der Geldstrafe aus dem Strafbefehl deutlich. Letztlich wurde der Fußballer zu 165 Tagessätzen zu je 300 Euro verurteilt - ursprünglich sollte er insgesamt mehr als 100 000 Euro zahlen. Noch im Plädoyer hatte der Staatsanwalt eine Bewährungsstrafe von zehn Monaten und eine Geldauflage von 75 000 Euro gefordert. Caiubys Anwalt hatte auf Freispruch plädiert.

Bei dem Urteil wurde auch eine frühere bereits rechtskräftige Strafe wegen Schwarzfahrens eingerechnet. Caiuby wurde einmal ohne Ticket in der Bahn von München nach Augsburg erwischt und hatte dafür schon eine Geldstrafe kassiert.

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