Als das qualmende, tiefergelegte Auto mit Heckspoiler und goldenen Radkappen durch die Ausstellung fährt, ist der Moment schon längst vorbei, an dem man sich darüber gewundert hätte. An diesem Tag scheint so vieles möglich zu sein. Yoga zu Walter Benjamin, Glaubensgedanken zu Kampfsport, Hoffnungsideen zu Voltigierübungen, Winnetou mit Pferd auf einem Parkplatz. Es ist der Eröffnungstag eines gewaltigen Kulturprojekts, des "Kraftklubs" in Augsburg. Er ist überwältigend. Erdacht ist der Kraftklub von Julian Warner, dem künstlerischer Leiter des Brechtfestivals. Und wenn seine Idee sich auch die kommenden Tage durchsetzt, dann hat er geschafft, wovon vermutlich alle Festivalleiter träumen: Publikum und Gestaltende kommen aus der gesamten Stadtgesellschaft. Und sie bleiben.
Brechtfestival Augsburg:Brecht und Bizeps
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Das Augsburger Brechtfestival eröffnet mit der "Mutter Courage" und einem Turnfest - und zeigt, dass ein Kraftklub ein wunderbarer Kulturort ist.
Von Yvonne Poppek, Augsburg
Interview mit Julian Warner:"Die Diskussionen müssen da sein, wo die Leute schwitzen"
Bertolt Brecht, Rugby und Fingerbillard scheinen nicht viel miteinander zu tun zu haben. Auf dem Augsburger Brechtfestival ist das allerdings anders, da trifft die "Mutter Courage" auf den "Kraftklub". Warum das so ist, erklärt Festivalleiter Julian Warner.
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