Vermisstenfall:86-Jähriger irrt tagelang durch bayerischen Bergwald

Ein 86 Jahre alter Mann aus Rheinland-Pfalz hat sich an der Alpspitze im Wettersteingebirge bei Garmisch-Partenkirchen verirrt - und tagelang im Wald ausgeharrt. Am Sonntag wurde er von einem Radfahrer entdeckt. (Foto: Angelika Warmuth/dpa)

Ohne Handy, Nahrung und Trinkwasser: Ein Bergsteiger aus Rheinland-Pfalz verbringt vier Nächte im Gebirge. Dass er unversehrt gefunden wird, ist sogar für die Polizei eine Überraschung.

Von Thomas Balbierer

Nach einer fünftägigen Odyssee durch einen bayerischen Bergwald ist ein 86-Jähriger am Sonntagnachmittag unversehrt von der Bergwacht geborgen worden. Wie die Polizei mitteilt, war der Mann aus Rheinland-Pfalz am vergangenen Mittwoch allein nach Garmisch-Partenkirchen aufgebrochen, um die Alpspitze im Wettersteingebirge zu besteigen. Als seine Ehefrau ihn am nächsten Tag nicht mehr erreichen konnte, meldete sie ihn als vermisst.

Trotz einer intensiven Suche am Boden und aus der Luft sowie einer Öffentlichkeitsfahndung gelang es Polizei und Bergwacht zunächst nicht, den Mann aufzuspüren. Erst am Sonntagnachmittag entdeckte ihn ein Mountainbike-Fahrer auf einer Forststraße am Rande einer Hütte - und setzte einen Notruf ab.

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Der 86-Jährige kam laut Polizei zur Untersuchung ins Krankenhaus. Er sei "erschöpft aber wohlbehalten". Er habe sich demnach auf seiner Tour verlaufen und war tagelang durch den Wald im Alpspitzgebiet geirrt. Sein Handy hatte er verloren, auch Nahrung und Wasser trug er nicht bei sich. Dem Polizeibericht zufolge trank er "aus Wasserstellen im Wald".

Als er am Sonntag gefunden wurde, habe der Vermisste sofort seine verzweifelt wartende Ehefrau angerufen, um ihr zu sagen, dass er am Leben sei. Auch für die Polizei ist der Ausgang dieses Vermisstenfalls ein "Happy End".

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