Agrar - München:Trockenheit: Unterdurchschnittliche Ernte, kleine Kartoffeln

Agrar - München: Ein Landwirt bearbeitet seinen Acker und zieht dabei eine Staubwolke hinter sich her. Foto: Frank Rumpenhorst/dpa/Archivbild
Ein Landwirt bearbeitet seinen Acker und zieht dabei eine Staubwolke hinter sich her. Foto: Frank Rumpenhorst/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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München (dpa) - Wegen Regenmangels in vielen Landesteilen haben die Bauern in diesem Sommer wieder eine unterdurchschnittliche Ernte eingefahren. Das teilte der Bayerische Bauernverband (BBV) am Freitag mit. Besonders stark unter Trockenheit und Hitze haben demnach die Erträge der nordbayerischen Landwirte gelitten. "Selten waren die regionalen und lokalen Unterschiede bei der Erntemenge und der Qualität so extrem", erklärte Hermann Greif, der Getreidepräsident des Verbands. "Es gab in diesem Jahr so gut wie keine flächendeckenden Niederschläge. Wenn es geregnet hat, dann meistens in Form von lokal eng abgegrenzten Gewittern."

Der Bauernverband stellt alljährlich nach einer Umfrage unter seinen Mitgliedern eine Erntebilanz auf. Beim Winterweizen waren die standortbedingten Unterschiede bei der Ernte laut Bauernverband besonders groß. Die Trockenheit führte demnach zu schneller Abreife, die Körner waren vielfach zu klein. Der Verband schätzte den durchschnittlichen Ertrag auf 72 Dezitonnen pro Hektar.

Verglichen mit den Zahlen des Statistischen Landesamts entspräche das der Menge des vergangenen Jahres, doch war die Weizenernte schon 2021 mager ausgefallen. Die Dezitonne hat den früher üblichen Doppelzentner als Maßeinheit ersetzt, beides bezeichnet 100 Kilogramm.

Auch die Sommergerstenernte fällt mit geschätzt 53 Dezitonnen pro Hektar nicht besser aus als im vergangenen Jahr. Extreme Trockenheitsschäden meldete der Verband bei Mais und beim Grünland - letzteres bezeichnet die Ernte von Gras und Heu für Tierfutter.

Die Kartoffelbauern erwarten mengenmäßig ebenfalls keine gute Ernte - aber zumindest schmackhafte Knollen. "Die Erntemenge wird kleiner ausfallen und auch die Größe der Kartoffeln bleibt unter der Norm", berichtete Konrad Zollner, der Vorsitzende der Erzeugergemeinschaft für Qualitätskartoffeln. Der Stärkegehalt werde wegen des vielen Sonnenscheins aber hoch sein. "Den Verbraucher erwarten heuer gute Qualitätskartoffeln." Im August werden die Frühkartoffeln geerntet, die Saison läuft aber noch bis in den November.

© dpa-infocom, dpa:220819-99-443203/3

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