3. Liga:Rückschlag für 1860: „Noch nie so ein Spiel erlebt“

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Maurizio Jacobacci, Trainer des TSV 1860 München. (Foto: Angelika Warmuth/dpa/Archivbild)

Ein wildes Spiel in Rot und Gelb. Der TSV 1860 München kassiert in einer hitzigen Partie den späten K.o. Nach dem Abpfiff fliegt sogar der „Löwen“-Coach - und wundert sich.

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München (dpa/lby) - Inmitten der Kartenflut verlor sogar Maurizio Jacobacci den Überblick. Den vierten Platzverweis für einen „Löwen“ rund um den hitzigen Last-Minute-K.o. bei Viktoria Köln konnte der Schweizer nicht mehr zuordnen. Auflösung: Geschäftsführer Marc-Nicolai Pfeifer sah nach dem Schlusspfiff des unglücklichen 1:2 (1:1) am Samstag Rot. „Es ist schwierig, Worte für dieses Spiel zu finden“, räumte Jacobacci ein.

Der Trainer des TSV 1860 München hatte selbst die Rote Karte von Schiedsrichter Timon Schulz erhalten. „Ich habe ihm korrekterweise die Hand angeboten und nur gesagt, dass es nicht unbedingt ein positives Spiel war“, schilderte Jacobacci seine Sicht über den Austausch mit dem Unparteiischen nach mehr als 90 emotionalen Minuten in der 3. Fußball-Liga.

Der Reihe nach. Morris Schröter verschätzte sich in der ersten Hälfte nach einer Flanke und verschuldete einen Handelfmeter gegen seine „Löwen“. Luca Marseiler nutzte den Strafstoß vor 4863 Zuschauern im Sportpark Höhenberg in der 41. Minute zur Führung der Kölner. Im Gegenzug machte Schröter seinen Fehler wieder gut und traf sehenswert per Dropkick aus dem Sechzehner zum Ausgleich (42.).

Zur Halbzeit hatte Schiedsrichter Schulz bereits sieben Gelbe Karten verteilt, am Ende wurden insgesamt 15 Karten protokolliert. Die Kölner vergaben nach dem Wiederanpfiff drei Großchancen am Stück, ehe das Erregungsniveau nochmals anstieg. Der Münchner Leroy Kwadwo kam bei einem Konter gegen André Becker am Mittelkreis zu spät und wurde für seine Grätsche in der 79. Minute mit Rot vom Platz geschickt. Dann traf es auch noch Schröter (82.) mit Gelb-Rot. Er war im Strafraum zu Fall gekommen und hatte sich vehement über den ausgebliebenen Pfiff beschwert.

In doppelter Unterzahl mussten sich die „Löwen“ dann nach einem Kopfballtor in der Nachspielzeit von Michael Schultz geschlagen geben. „Ich habe noch nie so ein Spiel erlebt. Auch auf dem Feld war das Ganze so wild wie es nach außen gewirkt hat“, sagte Schröter bei MagentaSport. „Ich glaube nicht, dass jeder den Schiedsrichter auf das Übelste beleidigt hat, als nach dem Spiel hier nochmal die Karten durch die Gegend geflogen sind. Es kam durch die Entscheidungen viel Hektik auf.“

Das zaghafte Hoch der „Löwen“ mit drei ungeschlagenen Spielen nacheinander ist erstmal wieder beendet. Am kommenden Samstag im Bayern-Derby gegen den starken Zweitliga-Absteiger SSV Jahn Regensburg können die Münchner wieder versuchen, sich aus dem tabellarischen Mittelmaß herauszukämpfen.

© dpa-infocom, dpa:231028-99-738433/3

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