Saarbrücken:Saarland rechnet nächste Woche mit Ford-Entscheidung

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Ein Ford-Logo ist auf der Beschilderung. (Foto: Gerry Broome/AP/dpa)

Der saarländische Wirtschaftsminister Jürgen Barke (SPD) rechnet bald mit einer Aussage des US-Autobauers Ford zur Zukunft des Produktionsstandortes im...

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Saarbrücken (dpa/lrs) - Der saarländische Wirtschaftsminister Jürgen Barke (SPD) rechnet bald mit einer Aussage des US-Autobauers Ford zur Zukunft des Produktionsstandortes im saarländischen Saarlouis. „Nach meiner Kenntnis könnte Ford die Entscheidung womöglich am 22. oder 23. Juni bekanntgeben“, sagte Barke der „Saarbrücker Zeitung“ (Montag). Im Fokus steht die Frage, ob das Werk an der Saar erhalten bleibt - und im Saarland über 2025 hinaus produziert wird.

Mit 4600 Beschäftigten gilt Ford als einer der größten Arbeitgeber im Saarland. Bei der Produktion eines künftigen Elektroautos befindet sich Saarlouis in Konkurrenz mit Ford im spanischen Valencia.

In dieser Woche kommt laut Barke ein von Ford-Europa-Chef Stuart Rowley benanntes Führungsteam an die Saar, um mit der Landesregierung über eine mögliche künftige Produktionsperspektive in Saarlouis zu verhandeln. Insgesamt seien vier Termine vorgesehen, sagte der Minister der Zeitung. Eine Entscheidung zwischen Saarlouis und Valencia sei noch nicht gefallen.

Mitte Mai waren die saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) und Barke zur Konzernzentrale nach Dearborn (Detroit) gereist, um für eine Zukunftsperspektive des Ford-Standortes in Saarlouis zu werben. Barke zeigte sich überzeugt, dass spätestens seit dem Besuch vor Ort im Ford-Management „ein Umdenken“ eingesetzt habe.

„Ich glaube, auch das Spitzenmanagement hat inzwischen erkannt, dass die Vorteile, Saarlouis zu erhalten, überwiegen“, sagte Barke demnach. Zu Inhalten dürfe er nicht viel sagen. Nur: „Wir haben in engster Abstimmung mit dem Bundeskanzleramt, mit der Bundesagentur für Arbeit und den einzelnen Ressorts der Landesregierung ein dickes Paket geschnürt, in dem alles drin ist, was rechtlich möglich ist.“

Das gehe zudem bis an die „Grenzen des wirtschaftlich Leistbaren und politisch Vertretbaren. Nach unserer Auffassung hat in diesem Prozess der beiden Standorte Saarlouis die Nase deutlich vorne“. Sollte sich herausstellen, dass sich Ford dennoch für Investitionen in Valencia entscheide, sei das „der endgültige Beweis, dass der ganze Prozess nur eine Farce war, um eine getroffene Entscheidung zu rechtfertigen“, sagte der Minister.

Bei den Terminen von Ford im Saarland wolle Barke darüber reden, „dass wir eine echte Produktionsperspektive“ an den Standort bekommen. „Mir reicht dabei auch die Produktion eines neuen Autos allein nicht aus.“ Gemeinsam mit Ford könne man auch im Umfeld des Unternehmens noch deutlich mehr Arbeitsplätze schaffen. Er könne sich da „eine Größenordnung von 4000 bis 5000 vorstellen“, sagte Barke.

© dpa-infocom, dpa:220613-99-647250/2

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