Treffen in Washington:Varoufakis verspricht IWF Kredit-Rückzahlung

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Griechenlands Finanzminister Varoufakis in Washington (Foto: REUTERS)
  • Athen will bis Donnerstag alle fälligen 450 Millionen Euro beim Internationalen Währungsfonds begleichen.
  • Finanzminister Varoufakis versicherte bei einem Treffen mit IWF-Chefin Lagarde in Washington, alle Auflagen zu begleichen. Lagarde begrüßte das Versprechen.
  • Beide Seiten vereinbarten darüber hinaus eine effektive Zusammenarbeit. Anhaltende Unsicherheit sei nicht im Interesse Griechenlands, fügte Lagarde hinzu.

Athen will alle Auflagen "ad infinitum" einhalten

Die griechische Regierung ist offenbar in der Lage, einen fälligen Kredit in Höhe von etwa 450 Millionen Euro fristgerecht am kommenden Donnerstag beim Internationalen Währungsfonds zu begleichen. Das teilte IWF-Chefin Christine Lagarde nach einem Treffen mit Varoufakis in Washington mit. Varoufakis sagte nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters, sein Land beabsichtige, alle vereinbarten Auflagen gegenüber allen Gläubigern "ad infinitum" (unbegrenzt) einzuhalten.

Daran hatte es zuletzt Zweifel gegeben. Das griechische Finanzministerium hatte zwar wiederholt versprochen, dass der IWF das Geld planmäßig zurückerhalte. Aber bei einer Schaltkonferenz der Staatssekretäre aus den Finanzministerien der 19 Eurostaaten am vergangenen Mittwoch waren Zweifel geblieben, ob das hoch verschuldete Land Athen die Zahlung auch stemmen kann. Auch Innenminister Nikos Voutzis hatte deren fristgerechte Rückzahlung zuletzt infrage gestellt.

Anhaltende Unsicherheit nicht im Interesse Griechenlands

Bei dem Treffen in Washington stimmten Varoufakis und Lagarde darin überein, dass eine effektive Zusammenarbeit im Interesse aller liege. Anhaltende Unsicherheit sei nicht im Interesse Griechenlands, fügte Lagarde hinzu. Sie begrüße die Ankündigung des Ministers, dass der Kredit am 9. April zurückgezahlt werde. Varoufakis kündigte zudem an, die Regierung in Athen wolle das Land tiefgreifend reformieren.

Derzeit ringen Gläubiger und die neue Regierung in Athen um die Auszahlung der letzten Kreditrate des auslaufenden Hilfsprogramms in Höhe von 7,2 Milliarden Euro. Die Geldgeber haben die Vorlage eines tragfähigen Reformkonzepts zur Voraussetzung für die Zahlung erklärt. Griechenland droht bereits in wenigen Tagen die Zahlungsunfähigkeit, sollte es keine weiteren Finanzhilfen erhalten. Griechenland ist seit 2010 mit Finanzspritzen seiner internationalen Partner von rund 240 Milliarden Euro vor der Staatspleite bewahrt worden.

Verhandlungen in dieser Woche

Griechenlands Premierminister Alexis Tsipras will diese Woche nach Moskau reisen, Varoufakis wird zu Gesprächen im US-Finanzministerium erwartet. Die Deutsche Presse-Agentur erfuhr aus Kreisen des Finanzministeriums, dass Athen versuche den IWF zu überzeugen, bis Juli nicht auf eine Reihe von Einschnitten als Bedingung für die Auszahlung dringend benötigter Hilfen an Griechenland zu bestehen. Der IWF fordert dem Vernehmen nach Rentenkürzungen und die Erhöhung der Mehrwertsteuer. Die anderen Geldgeber in Europa seien "flexibler", berichteten übereinstimmend griechische Medien am Montag.

© SZ.de/Reuters/dpa/cag - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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