Superschnelles Internet:Überholspur auf der Datenautobahn - für alle

Die EU schiebt weiteren Monopolisierungstendenzen im Internet offenbar einen Riegel vor: Telekom-Konzerne, die Glasfasernetze für das extraschnelle Internet verlegen, müssen Rivalen einen Zugang gewähren.

Kampf gegen die Monopolisierung im World Wide Web: Das superschnelle Internet der neuen Generation soll nach dem Willen der EU-Kommission offenbar allen interessierten Anbietern offenstehen - und nicht nur den großen Telekomkonzernen.

Glasfaserkabel in einem Münchner Rechenzentrum: Wer die superschnellen Datenbahnen in Europa verlegt, muss Wettbewerbern offenbar einen Zugang einräumen. (Foto: Catherina Hess)

Nach Informationen der Financial Times Deutschland (FTD) will die Brüsseler Behörde am kommenden Montag Leitlinien verabschieden, denen zufolge beim Ausbau des Glasfaserkabelnetzes weder die Deutsche Telekom noch andere Netzbetreiber neue Monopole errichten dürfen.

Mit den Vorgaben der EU sei nun klar: Wer in Europa Glasfaserkabel verlegt, müsse allen interessierten Rivalen Zugang zu seinen Netzen geben - zu regulierten Preisen.

Wichtig für lukrative Dienste wie Fernsehen in Hochauflösung

In Deutschland müsse die Bundesnetzagentur "prüfen, ob die Investoren ausreichende Kabelschachtkapazitäten für Dritte installieren und einen kostenorientierten Zugang zu diesen Kapazitäten gewähren", zitierte die FTD aus einem Kommissionsentwurf.

Für die Branche ist die Aufrüstung der Infrastruktur wichtig, um lukrative Dienste wie Internetfernsehen und Videokonferenzen in hochauflösender Qualität anbieten zu können. Der Investitionsbedarf wird Europaweit auf 180 bis 270 Milliarden Euro geschätzt. 40 bis 50 Milliarden Euro soll der Glasfaserausbau in Deutschland kosten.

© sueddeutsche.de/dpa/pak - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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