FC Bayern:Lahm, Schweinsteiger, Ribéry und Robben bleiben daheim

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Philipp Lahm (rechts) und Arjen Robben reisen nicht mit nach Dortmund. (Foto: dpa)

Die Bayern-Spieler Bastian Schweinsteiger, Philipp Lahm, Arjen Robben und Franck Ribéry werden beim Spiel gegen Dortmund nicht dabei sein. Marcus Sorg wird neuer Trainer der deutschen U19-Nationalmannschaft. DFB und DFL haben ihren Grundlagenvertrag verlängert.

Sportnachrichten in Kürze

FC Bayern, Bundesliga: Bayern München wird im Bundesliga-Topspiel am Samstagabend bei Borussia Dortmund mindestens ohne vier der besten Spieler antreten. Trainer Jupp Heynckes erklärte am Freitag, dass die angeschlagenen Fußball-Nationalspieler Bastian Schweinsteiger, Philipp Lahm, Arjen Robben und Franck Ribéry wegen Blessuren gar nicht erst mit nach Dortmund reisen. Dennoch würden etwa in Mario Gomez oder Claudio Pizarro immer noch Topspieler auf dem Platz stehen. Auch Dortmund erwartet Heynckes nicht mit der besten Elf. Eine Generalprobe für Wembley sei das Ligaduell nicht: "Das Spiel hat für mich null Einfluss auf das Champions-League-Endspiel."

Grundlagenvertrag: Der Deutsche Fußball-Bund und die Deutsche Fußball Liga haben ihren Grundlagenvertrag um weitere vier Jahre bis zum 30. Juni 2017 verlängert. Damit ist die Zusammenarbeit zwischen Profis und Amateuren auch für die Zukunft gesichert. "Der Grundlagenvertrag bleibt der nachhaltige Beweis für die Einheit und die Solidarität im deutschen Fußball", sagte DFB-Präsident Wolfgang Niersbach nach der Präsidiumssitzung des Verbandes, auf der das neue Vertragswerk einstimmig verabschiedet wurde. Der Ligavorstand hatte dem neuen Kontrakt bereits zuvor vorbehaltlos zugestimmt. "Die Liga steht zur Einheit des Fußballs in Deutschland", erklärte Reinhard Rauball, Präsident des Ligaverbandes. "Es ist alternativlos, dass Profis und Amateure nicht gegeneinander arbeiten." Der Grundlagenvertrag regelt die wechselseitigen Rechte und Pflichten zwischen beiden Seiten. Die Liga hatte sich 2001 eigenständig gemacht. Der Ligaverband wird auch künftig eigenständig die Bundesliga und 2. Bundesliga organisieren und vermarkten. Beim DFB verbleibt wie bisher die Zuständigkeit für die Nationalmannschaften und den DFB-Pokal, die Sportgerichtsbarkeit und das Schiedsrichterwesen sowie Jugend-, Amateur- und Frauenfußball. "Es freut mich, dass diese fantastische Woche mit dieser guten Nachricht endet", sagte Niersbach mit Blick auf die Erfolge von Bayern München und Borussia Dortmund in der Champions League. Die Triumphe der beiden Spitzenclubs seien auch auf das gute Miteinander von Verband und Liga zurückzuführen. "Das ist ein großartiger Erfolg der beiden Vereine, aber eben auch ein bisschen wegen der guten Struktur, die wir in Deutschland haben", sagte der DFB-Präsident.

Nationalmannschaft, Lukas Podolski : Fußball-Nationalspieler Lukas Podolski will erst am Saisonende über eine Teilnahme an der Länderspielreise in die USA entscheiden. Der 27-Jährige vom FC Arsenal laboriert seit längerem an Knöchelproblemen, wies Spekulationen über einen notwendigen medizinischen Eingriff aber zurück. "Eine Operation ist nicht zwingend notwendig und aktuell kein Thema. Ich werde nun erstmal die Saison zu Ende spielen und dann weitersehen, was die Ärzte sagen und mich behandeln lassen", sagte Podolski bild.de. Ein Ausfall der Offensivkraft würde die ohnehin großen Personalprobleme von Bundestrainer Joachim Löw noch steigern. Löw muss bei den Partien am 29. Mai in Boca Raton gegen Ecuador und am 2. Juni in Washington auf die Spieler des FC Bayern München und wohl auch von Borussia Dortmund verzichten, die am 25. Mai das Finale der Champions League bestreiten. Die Bayern sind zudem eine Woche später noch im DFB-Pokalfinale im Einsatz und fehlen damit definitiv. Auch die Real-Madrid-Profis Mesut Özil und Sami Khedira stehen Löw nicht zur Verfügung, weil die Meisterschaft in Spanien erst am 1. Juni endet. Daher waren bislang Podolski und sein Arsenal-Kollege Per Mertesacker fest für die kurze USA-Tournee eingeplant.

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Schmerzhaft und erniedrigend scheide der FC Barcelona aus, finden die spanischen Zeitungen. Dass der FC Bayern angesichts von 7:0 Toren verdient im Finale stehe, wird auch in Großbritannien anerkannt. Die Inselpresse freut sich auf die "angelsächsischen Cousins".

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DFB, Marcus Sorg: Der ehemalige Bundesliga-Coach Marcus Sorg wird ab Sommer neuer Trainer der deutschen U19-Nationalmannschaft. Das gab der Deutsche Fußball-Bund am Freitag bekannt. Der 48-Jährige ist ein enger Vertrauter des DFB-Sportdirektors Robin Dutt, den er 2011 für ein halbes Jahr als Chefcoach des SC Freiburg beerbte. Zuletzt trainierte Sorg die U17-Junioren des FC Bayern München. "Marcus Sorg ist ein exzellenter Fachmann für den Spitzen- und Nachwuchsfußball. Unsere Wege haben sich häufig gekreuzt, und ich bin froh, dass wir ihn für den DFB-Trainerstab gewinnen konnten", sagte Dutt. "Mit der U19-Nationalmannschaft übernimmt er Talente an der Schnittstelle vom Nachwuchs- zum Profibereich. Mit seinen Erfahrungen passt er ideal in unser Anforderungsprofil für diese Position." Der bisherige U19-Coach Christian Ziege soll Medienberichten zufolge in der kommenden Saison die künftig aufgewertete U20-Auswahl übernehmen.

DFB, EM 2020: Der Deutsche Fußball-Bund bewirbt sich bei der Europameisterschaft 2020 auch für die Austragung der beiden Halbfinals und des Endspiels. Das beschloss das DFB-Präsidium am Freitag in Frankfurt/Main. Bei der ersten EM in mehreren Ländern Europas kandidiert Deutschland demnach mit einer Stadt für zwei unterschiedliche Veranstaltungspakete. Die erste Option umfasst drei Gruppenspiele und das Viertelfinale, die zweite die Halbfinals und das Finale. "Wir wollen uns zunächst einmal beide Optionen offenhalten", sagte DFB-Generalsekretär Helmut Sandrock. "Außerdem wollen wir abwarten, ob die Türkei den Zuschlag für die Olympischen Spiele bekommt oder sich um die Finalrunde der EURO bewirbt." So sei man "flexibel und für jeden Fall vorbereitet". Am 30. August entscheidet der DFB über den nationalen Kandidaten. Offiziell hat bislang nur München seine Bewerbung publik gemacht. Dortmund und Berlin werden ebenfalls gute Chancen eingeräumt. Schon vor Wochen hatte DFB-Chef Wolfgang Niersbach angekündigt, keine Kampfkandidatur gegen die Türkei um das EM-Endspiel zu führen. Istanbul gilt als Favorit auf die Finalspiele. Sollte die türkische Metropole allerdings den Olympia-Zuschlag bekommen, würde die Europäische Fußball-Union UEFA einen anderen Final-Ort suchen.

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Von Claudio Catuogno

Beachvolleyball: Olympiasieger Julius Brink und sein neuer Partner Sebastian Fuchs sind beim Beachvolleyball-Grand-Slam in Shanghai im Viertelfinale ausgeschieden. Die Kölner unterlagen den an drei gesetzten Brasilianern Pedro/Bruno mit 0:2 (19:21, 20:22). In der vergangenen Woche waren Brink/Fuchs bei ihrer Premiere in Fuzhou in der ersten K.o.-Runde gescheitert. Auch Markus Böckermann/Mischa Urbatzka (Kiel) ereilte in der Runde der letzten Acht das Aus. Das Duo musste sich nach dem Achtelfinalsieg über die Vize-Europameister Jonathan Erdmann und Kay Matysik (Berlin) den Polen Michal Kadziola/Jakub Szalankiewicz mit 0:2 (13:21, 17:21) geschlagen geben. Sebastian Dollinger/Stefan Windscheif (Hamburg) verloren im Achtelfinale mit 0:2 (14:21, 25:27) gegen Jacob Gibb/Casey Patterson (USA). Damit sind alle deutschen Männer draußen. Die Frauen haben es geschlossen ins Achtelfinale geschafft. Katrin Holtwick und Ilka Semmler (Essen), Karla Borger/Britta Büthe (Stuttgart) und Laura Ludwig/Kira Walkenhorst (Hamburg) schafften es allesamt als Gruppensieger direkt in die zweite K.o.-Runde. Holtwick/Semmler, die Dritten von Fuzhou, gewannen alle drei Spiele. Den beiden anderen Teams reichten zwei Erfolge.

Fußball, italienische Nationalmannschaft: Das Schreckgespenst des deutschen Fußballs beendet im kommenden Jahr seine internationale Karriere: Andrea Pirlo, 33 Jahre alter Mittelfeldstratege der italienischen Nationalmannschaft, will nach der WM 2014 in Brasilien aufhören und jüngeren Spielern im Team der "Squadra Azzurra" Platz machen. "Sie verdienen ihre Chance. Die WM-Endrunde wird mein letztes Turnier sein", sagte Pirlo bei einer Vorstellung seiner Autobiografie ("Ich denke, also spiele ich") in Rom. Bei der WM 2006 hatte er im Halbfinale gegen Deutschland den Siegtreffer der Italiener mustergültig vorbereitet, sechs Jahre später war Pirlo beim 2:1 im EM-Halbfinale gegen das Team von Trainer Joachim Löw erneut der überragende Regisseur und hatte auch dort maßgeblichen Anteil am Finaleinzug des viermaligen Weltmeisters. Mit dem italienischen Rekordmeister Juventus Turin will Pirlo hingegen noch einige Titel sammeln. "Die Champions League ist der große Traum, vielleicht gewinnen wir sie nächstes Jahr", sagte er. Auf Klubebene wolle er spielen, "solange ich die Lust verspüre und für eine Mannschaft wichtig bin. Andernfalls bin ich der erste, der aufhört."

NHL, Playoffs: Ein folgenschwerer Check hat in der Profiliga NHL das erste Spiel im kanadischen Play-off-Duell zwischen den Montréal Canadiens und den Ottawa Senators überschattet. Lars Eller, Stürmer der Gastgeber, erlitt eine Gehirnerschütterung, Gesichtsfrakturen und verlor mehrere Zähne. Der 23-Jährige wurde auf einer Trage abtransportiert und verbrachte die Nacht im Krankenhaus. Der dänische Nationalspieler hatte nach der Attacke von Gegenspieler Eric Gryba kurzzeitig das Bewusstsein verloren und einige Minuten regungslos auf dem Eis gelegen. "Ich hoffe, es geht ihm gut. Ich wollte ihn nicht verletzten", sagte Gryba. Der Kanadier musste am Freitag bei einer Anhörung über den Vorfall berichten und steht möglicherweise vor einer Sperre. Der 25-Jährige erhielt für seinen Ellbogencheck Mitte des zweiten Drittels eine Spieldauer-Disziplinarstrafe, die folgende Überzahl nutzte Montréal zum 2:1. Nach drei Gegentoren im letzten Abschnitt verlor der Rekordmeister das Viertelfinalspiel aber mit 2:4. Titelverteidiger Los Angeles Kings steht derweil bereits schwer unter Druck. Der Stanley-Cup-Sieger unterlag bei den St. Louis Blues mit 1:2 und liegt in der best-of-seven-Serie 0:2 zurück. Die Detroit Red Wings glichen in der Serie gegen die Anaheim Ducks zum 1:1 aus. Gustav Nyquist schoss sein Team in der Verlängerung zum 5:4-Sieg. Im Osten gewannen die Washington Capitals Spiel eins gegen die New York Rangers mit 3:1.

Volleyball, Playoffs: Die Berlin Volleys haben die Titelverteidigung vorerst verpasst. Vor der Bundesliga-Rekordkulisse von 8553 Zuschauern in der ausverkauften Max-Schmeling-Halle verloren die Volleyballer aus der Hauptstadt am Donnerstag das dritte Playoff-Finalspiel gegen den VfB Friedrichshafen mit 1:3 (22:25, 21:25, 25:23, 20:25). Es war die erste Heimniederlage der Berliner in dieser Saison. In der Serie "Best of five" verkürzte das Team vom Bodensee damit auf 1:2 und kann nun am kommenden Sonntag in eigener Halle den Gleichstand schaffen. In einem entscheidenden fünften Spiel hätten die Volleys am kommenden Mittwoch wieder Heimrecht.

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