Bayern-Chefs Hoeneß und Rummenigge:"Die Zukunft sieht rosarot aus"

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Uli Hoeneß in seinem Büro in der Säbener Straße (Archivfoto aus dem Jahr 2012) (Foto: Stephan Rumpf)

Der FC Bayern kann an diesem Samstag die Meisterschaft klar machen, in der Champions League sieht es auch gut aus: Präsident Hoeneß und Vorstandschef Rummenigge geraten deswegen regelrecht ins Schwärmen, wenn sie über die Zukunft ihres Vereins sprechen. Doch einige Veränderungen wollen sie trotzdem vornehmen.

An diesem Nachmittag könnte der FC Bayern die Deutsche Meisterschaft für sich entscheiden - so früh wie keine andere Mannschaft in der Geschichte der Bundesliga zuvor. Und in der Champions League sieht nach dem 2:0 gegen Juve im Hinspiel auch alles nach einem Einzug ins Halbfinale ein. Da kann man schon einmal ins Schwärmen geraten. Und genau dies haben Bayern-Präsident Uli Honeß und Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge nun getan.

"Die Marke FC Bayern strahlt wie niemals zuvor in der Geschichte. Ich kann mich wirklich nicht erinnern, wann es uns jemals besser gegangen ist", sagte Hoeneß in einem Interview des Nachrichtenmagazins Focus.

Ähnlich sieht es Rummenigge. "Im Moment haben wir den Verein so beieinander, wie wir uns das immer gewünscht haben, stabil auf allen Ebenen: Wir spielen guten Fußball, haben die Finanzen total im Griff, das Image ist so gut, wie es vielleicht noch nie war, und die Zukunft sieht rosarot aus", betonte Rummenigge in einem Interview der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.

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Die Münchner stehen laut Hoeneß wirtschaftlich hervorragend da. Der Wert des Clubs liege bei 1 bis 1,2 Milliarden Euro, die Eigenkapitalquote bei 78 Prozent. "Ich kenne keinen Fußball-Club auf der Welt, der so gesund ist wie wir", sagte Hoeneß, der eine Beteiligung des russischen Gasversorgers Gazprom am Verein ausschloss. Nur ein deutsches Unternehmen komme infrage.

"Wenn alles läuft wie bisher", sei er bereit, drei weitere Jahre dranzuhängen, kündigte Hoeneß an. Im November war er bis 2015 wiedergewählt worden. Ansonsten sei der Generationenwechsel im Verein weitgehend abgeschlossen. "Mit Karl-Heinz Rummenigge werde ich mich bald zusammensetzen und über seine Vertragsverlängerung sprechen. Mit allen anderen ist es wie mit Pep Guardiola: Sie sind jung, erfolgreich und werden dem Verein noch lange dienen."

Schmusepop statt Fußballkunst: Am Freitagabend besuchten Uli Hoeneß und seine Frau das Konzert von Eros Ramazzotti in der Olympiahalle München. (Foto: dpa)

Trotz der bislang nahezu perfekten Saison wird es aber auch kleine Veränderungen geben. "Natürlich ist nach einer guten Saison die Versuchung da, sich zurückzulehnen, keine Transfers zu machen, nichts zu verändern. Aber es bedarf immer kleiner Korrekturen, damit das Gebilde weiter hungrig bleibt. Es muss nichts Großartiges verändert werden. Aber es müssen Reize gesetzt werden", sagte Rummenigge und warnte davor zu "glauben, dass der Erfolg ein Selbstläufer ist. Er muss in jedem Spiel und jedem Jahr neu erarbeitet werden. Am 1. Juli stehen die Uhren wieder bei null".

Nach dieser Saison übernimmt Josep Guardiola das Traineramt bei den Bayern von Jupp Heynckes. "Ich glaube, kein anderer Trainer in Europa könnte die Nachfolge von Jupp Heynckes vom Image und der Qualität so leisten wie Guardiola", ergänzte Rummenigge. Bei jedem anderen Trainer bestünde die große Gefahr in ein Loch zu fallen.

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Rummenigge hat kein Problem damit, dass Hoeneß noch regelmäßig ins operative Geschäft eingreift. Man kenne sich seit 39 Jahren, habe alles zusammen erlebt und als Spieler sogar im selben Bett geschlafen. Dabei ist Hoeneß nach eigenen Angaben "harmoniesüchtig" geworden ist. Als Gegner sehe er heute nur noch zwei Personen: Der eine sei Willi Lemke, Aufsichtsratschef von Werder Bremen, der andere Christoph Daum.

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