2. Fußball-Bundesliga:TSV 1860 gelingt Befreiungsschlag

Lesezeit: 3 min

Rückstand gedreht, Elfmeter gehalten, erster Sieg nach fünf Partien ohne Erfolg: Der TSV 1860 München beendet in der zweiten Fußball-Bundesliga seine Misserfolgsserie und siegt in Duisburg. Dagegen gerät die Aufholjagd des 1. FC Köln ins Stocken.

Karnevals-Nullnummer für den 1. FC Köln, Befreiungsschlag für 1860 München: Während sich die Kölner fern der feiernden Heimat mit einem 0:0 bei Energie Cottbus zufrieden mussten und einen Rückschlag bei ihrer Aufholjagd in Richtung Platz drei kassierten, bremsten die Löwen mit einem 3:1 (2:1) nach zuvor fünf Spielen ohne Sieg ihre Talfahrt.

Im Stadion der Freundschaft konnte sich keine der Mannschaften einen entscheidenden Vorteil erkämpfen. Die größte Chance im Spiel besaß Kölns Thomas Bröker (83.) per Kopf, doch Energie-Keeper Thorsten Kirschbaum parierte glänzend. Mit 31 Punkten rückte Cottbus auf Platz vier vor, allerdings beträgt der Rückstand auf den 1. FC Kaiserslautern (3:0 gegen Dynamo Dresden) auf Position drei bereits sieben Zähler. Die Kölner sind mit 30 Punkten Tabellenneunter.

In Duisburg brachte Ranisav Jovanovic (9.) die Zebras früh in Führung geschossen, doch Bobby Wood (15.) und Kai Bülow (45.+2) drehten das Spiel noch vor der Pause zugunsten der Gäste, ehe Moritz Stoppelkamp (81.) den Schlusspunkt setzte. Der starke 1860-Keeper Gabor Kiraly hielt zudem einen Handelfmeter von Daniel Brosinski (42.), der den Nachschuss völlig frei stehend neben das Tor jagte.

Der MSV musste damit nach zuletzt zehn Punkten aus vier Spielen wieder einen Rückschlag hinnehmen und bleibt bei sechs Zählern Vorsprung auf Platz 16 in der Gefahrenzone. 1860 setzt sich mit 30 Punkte wieder in der oberen Tabellenhälfte fest, hat aber acht Zähler Rückstand auf Platz drei.

Am Freitag hatte Pierre Merkel Spitzenreiter Eintracht Braunschweig vor einer überraschenden Niederlage gerettet und für ein Fortbestehen der beeindruckenden Heimserie der Niedersachsen gesorgt. Nur 17 Sekunden nach seiner Einwechslung erzielte der 23-Jährige in der 86. Minute das für die Gastgeber erlösende 1:1 (0:1) gegen Aufsteiger VfR Aalen und verhinderte damit die erste Heimniederlage seit über einem Jahr.

Aues Michael Fink (li.) und Frankfurts Marcel Gaus: kalter Zweikampf im Schnee (Foto: dpa)

Zuvor hatte es nach Enrico Valentinis Treffer (45. + 1/Foulelfmeter) lange Zeit nach einer großen Überraschung ausgesehen. Hertha BSC hat bei nunmehr drei Punkten Rückstand am Montag die Chance, mit einem Sieg im Stadtderby gegen Union Berlin die Braunschweiger von der Tabellenspitze zu verdrängen.

Vor 19.850 Zuschauern fand der Spitzenreiter, der auf seine beiden besten Torschützen Domi Kumbela (Gelbsperre) und Dennis Kruppke (Innenbandriss) verzichten musste, gegen defensiv eingestellte Gäste nur schwer in die Partie. Chancen blieben auf beiden Seiten Mangelware. Kurz vor der Pause entschied Schiedsrichter Florian Steuer nach einem vermeintlichen Foul an Marco Haller auf Elfmeter für Aalen. Valentini verwandelte den Strafstoß in die Mitte.

Im zweiten Abschnitt erhöhten die Löwen den Druck. Orhan Ademi vergab nach knapp einer Stunde die erste klare Chance, als sein Schuss aufs leere Tor noch auf der Linie von Haller geblockt wurde. In der Folge stemmten sich die Spieler von Trainer Torsten Lieberknecht mit Kräften gegen die Niederlage und wurden durch den Treffer von Merkel belohnt. Bei den Braunschweigern überzeugten Deniz Dogan und Neuzugang Omar Elabdellaoui, während die Gäste in Torhüter Jasmin Fejzic und Oliver Barth ihre stärksten Spieler hatten.

Erzgebirge Aue hat im Kampf um den Klassenerhalt einen wichtigen Heimsieg verpasst. Die Sachsen verloren gegen den FSV Frankfurt mit 0:2 (0:0) und müssen sich nach der dritten Niederlage im heimischen Stadion wieder verstärkt an den unteren Tabellenrängen der Zweiten Bundesliga orientieren.

Die Hessen belegen mit 30 Punkten nach dem vierten Auswärtssieg weiterhin einen Platz im gesicherten Mittelfeld. John Verhoek (62.) erzielte den Führungstreffer für den FSV. In der 76. Minute scheiterte Aues Thomas Paulus mit einem Handelfmeter an Frankfurts Torhüter Patric Klandt, bevor Yannick Stark (77.) zum Endstand traf.

Die 6500 Zuschauer in Aue durften keine fußballerischen Leckerbissen erwarten. Beide Teams taten sich schwer auf dem rutschigen Untergrund, Frankfurt schien jedoch ein wenig besser mit dem schneebedeckten Rasen zurecht zu kommen. Die Mannschaft von Trainer Benno Möhlmann suchte bei jeder Gelegenheit konsequent den Weg in die Offensive, während die Gastgeber fast ausschließlich auf Fehler der Hessen lauerten.

Gefährliche Szenen vor beiden Toren blieben zunächst Zufallsprodukte. Den ersten Blackout in Aues Defensive nutzte Verhoek mit einem Kopfball zum Führungstreffer. Wenige Minuten später vergab der eingewechselte Mike Könnecke die bis dahin größte Chance seiner Mannschaft, als er freistehend über das FSV-Gehäuse schoss. Aue hatte in Paulus und Kevin Pezzoni seine besten Akteure. Aufseiten der Hessen verdienten sich Björn Schlicke und Verhoek die Bestnoten.

Mit dem zweiten Zu-Null-Sieg nach der Winterpause hat der 1. FC Kaiserslautern den Relegationsplatz gefestigt. Die Pfälzer besiegten den 16. der Tabelle Dynamo Dresden ohne Mühe mit 3:0 (2:0). Dagegen warten die Sachsen seit nunmehr sieben Begegnungen auf den vierten Saisonsieg und drohen in die Abstiegsränge abzurutschen.

Markus Karl (24.), Mohamadou Idrissou (40.) mit seinem ersten Treffer seit 633 Minuten sowie Erwin Hoffer (81.) erzielten vor 32.925 Zuschauern die Tore zum zehnten Saisonsieg der Gastgeber. Bis zum Führungstreffer von Karl mit einem Sonntagsschuss konnte Dresden die Begegnung offen gestalten, weil auch der FCK seinen Rhythmus zunächst nicht fand. Besonders in der Offensive ließ Dynamo jedoch jeglichen Druck vermissen, und in der Abwehr schlichen sich mit fortlaufender Spielzeit Unkonzentriertheiten ein. Das 2:0 durch Idrissou war die logische Folge.

Auch nach dem Wechsel bestimmte die Mannschaft von Marco Foda die Begegnung, ohne sich zunächst hochkarätige Chancen herausspielen zu können. Die Dresdner mühten sich, konnten aber kaum in den Strafraum der Lauterer eindringen. FCK-Torhüter Tobias Sippel verlebte einen ruhigen Abend. Die Lauterer hatten in Alexander Baumjohann und Karl ihre besten Spieler. Bei den Sachsen gefielen Torhüter Benjamin Kirsten und David Solga.

© SZ.de/sid/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: