US-Präsidentschaftskandidat:Donald Trump: Briten "besser dran" ohne die EU

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Trump weiß, seiner Meinung nach, nicht nur, was gut für die USA wäre, sondern auch für Großbritannien. (Foto: AFP)
  • Es sei kein Ratschlag, nur seine persönliche Meinung: Donald Trump glaubt, Großbritannien sei besser dran damit, die EU zu verlassen.
  • Als Hauptgrund nennt der Präsidentschaftskandidat der US-Republikaner die Flüchtlingskrise.
  • Trump nimmt diese seit langem zum Anlass, um die Europäische Union zu kritisieren - und vor allem Bundeskanzlerin Angela Merkel.

Donald Trump, der republikanische Anwärter für das Präsidentenamt, hat sich für einen Ausstieg Großbritanniens aus der EU ausgesprochen. Das Land sei "besser dran" mit einem Brexit, sagte Trump. Seine Aussage will er nicht als Empfehlung verstanden wissen, sondern als seine persönliche Meinung.

Migration ist Trump zufolge ein "fürchterliches Ding"

"Ich glaube, dass die Migration ein fürchterliches Ding für Europa gewesen ist", sagt Trump dem TV-Sender Fox News. Er betont, dass er das Land von seinen Geschäften her sehr gut kenne. Bereits im März hatte sich Trump vage zum Thema Brexit geäußert. Damals mutmaßte er, dass Großbritannien die Europäische Union verlassen werde. Trump plädiert während des Wahlkampfs auch für einen Einreisestopp von Muslimen. Sein Ratschlag passt also gut in seine Strategie.

Damit schlägt Trump erwartbarerweise einen ganz anderen Ton an als US-Präsident Barack Obama. Bei einem Besuch Ende April hatte Obama die Briten davor gewarnt, die Europäische Union zu verlassen - und damit heftige Proteste ausgelöst.

Großbritannien stimmt am 23. Juni in einem Referendum über die Richtung ab, in die sich das Land bewegen wird. Zwar sehen die meisten Umfragen die Freunde der EU vorne, doch die Mehrheit ist knapp. Sollte es zum Austritt kommen, befürchten Beobachter einen Kaskadeneffekt. Staaten wie Frankreich und die Niederlande könnten auch dazu bewegt werden, über einen Verbleib im EU-Raum abzustimmen.

Trump erklärte Merkel schon für "verrückt"

Es ist nicht das erste Mal, dass sich Trump zur Flüchtlingskrise äußert. Im Oktober erklärte der 69-Jährige Bundeskanzlerin Merkel angesichts der Flüchtlingsfrage für "verrückt". Als das Time-Magazin Merkel zur Person des Jahres 2015 erklärte, reagierte Trump trotzig: Sie ruiniere Deutschland, twitterte er. Dieser Vorwurf gehört zum Standardrepertoire seiner Auftritte.

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