Pompeo in Nordkorea:Trump: "Das Treffen ist sehr reibungslos verlaufen"

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  • Donald Trump sorgt mit der Aussage für Verwirrung, es habe bereits Unterredungen mit Pjöngjang gegeben.
  • Seine Sprecherin stellt kurz darauf klar: Ein persönliches Treffen zwischen Trump und Nordkoreas Machthaber Kim hat noch nicht stattgefunden.
  • Dafür soll CIA-Chef Pompeo zu Gesprächen in Nordkorea gewesen sein.

Die US-Regierung hat nach Worten von Präsident Donald Trump zuletzt direkte Gespräche auf höchster Ebene mit Nordkorea geführt. Ein direktes Gespräch zwischen Trump und dem nordkoreanischen Führer Kim Jong-un habe es aber noch nicht gegeben, sagte Präsidentensprecherin Sarah Huckabee Sanders. Sie trat damit anderslautenden Berichten entgegen.

Dafür soll der amtierende CIA-Direktor Mike Pompeo nach Berichten von US-Medien bereits am Osterwochenende in Nordkorea mit Kim zusammengetroffen sein. Pompeo sei dort als Botschafter von US-Präsident Trump gewesen, berichtet die Washington Post. Auch die Nachrichtenagentur AP schreibt unter Berufung auf zwei mit der Sache vertraute US-Regierungsvertreter, dass Pompeo nach Pjöngjang geflogen sei. Pompeo ist von Trump als US-Außenminister nominiert, aber noch nicht vom Senat bestätigt worden.

Der US-Präsident selbst hat das persönliche Treffen zwischen Pompeo und Kim inzwischen offiziell bestätigt. Allerdings fand es Trump zufolge erst vergangene Woche statt und nicht schon über Ostern. "Das Treffen ist sehr reibungslos verlaufen", schrieb Trump am Mittwoch auf Twitter. Die Details eines Gipfeltreffens würden zurzeit ausgearbeitet.

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Zuvor hatte Trump am Dienstag bei einem Treffen mit Japans Regierungschef Shinzo Abe in seinem Domizil in Mar-a-Lago in Florida gesagt, die USA hätten auf höchster Ebene mit Nordkorea gesprochen. Es war zunächst nicht klar, wer damit gemeint war. Seit mehreren Wochen steht ein persönliches Treffen von Trump und Kim im Raum. "Ich glaube wirklich, dass es viel guten Willen gibt", sagte der US-Präsident nun in Florida. Man werde sehen, was sich daraus ergebe. "Es ist das Endresultat, das zählt", so Trump.

Trump: "Sie haben meinen Segen, ein Ende des Krieges zu diskutieren"

An die Adresse Süd- und Nordkoreas gerichtet sagte der US-Präsident: "Sie haben meinen Segen, ein Ende des Krieges zu diskutieren. Es passiert genau jetzt." Nach dem Koreakrieg in den Jahren 1950 bis 1953 hatten der Norden und der Süden keinen Friedensvertrag geschlossen. Deswegen befinden sich die Länder formal noch im Kriegszustand.

Der Washington Post zufolge diente Pompeos Reise dazu, ein Treffen von Trump und Kim vorzubereiten und ein Fundament für Gespräche zwischen den beiden Staatsoberhäuptern zu legen. Es ist seitens der USA das höchstrangige Treffen mit Nordkorea, seit im Jahr 2000 die damalige Außenministerin Madeleine Albright den damaligen Machthaber Kim Jong-il traf. Im Jahr 2014 war der Nationale Geheimdienstdirektor James Clapper in Nordkorea, es ging um die Freilassung amerikanischer Gefangener.

Für ein Treffen mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un stellte Trump selbst nun den frühen Juni in Aussicht. Bisher war für ein mögliches Gespräch der beiden immer der späte Mai genannt worden. Einschränkend sagte Trump, es sei auch möglich, dass ein Treffen mit Kim nicht zustande komme. Dies hänge wesentlich vom Erfolg zuvor angesetzter Gespräche zwischen Seoul und Pjöngjang ab.

Wo das Gespräch mit Kim stattfinden könnte, ist nach wie vor offen. Trump sagte, in der engeren Auswahl seien fünf Orte. Keiner davon liege in den USA.

An die Adresse seines Gastes Shinzo Abe sagte Trump, die USA und Japan stünden in der Nordkorea-Frage im Schulterschluss zusammen. Aus Japan hatte es zuletzt Kritik daran gegeben, dass Tokio als Alliierter der USA und Nachbar Nordkoreas von einem möglichen Spitzengespräch der beiden Länder überrascht worden war.

© SZ.de/AFP/dpa/AP/bix/jobr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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