Mutmaßliche illegale Waffenexporte:Durchsuchung bei Heckler & Koch

Die Staatsanwaltschaft durchsucht die Zentrale des Waffenherstellers Heckler & Koch. Der Verdacht: Das Unternehmen exportierte in umkämpfte Bundesstaaten Mexikos.

Der Waffenhersteller Heckler & Koch steht im Verdacht, Schusswaffen illegal in krisengeschüttelte mexikanische Bundesstaaten geliefert zu haben. Die Stuttgarter Staatsanwaltschaft durchkämmte am Dienstag den Unternehmenssitz im schwäbischen Oberndorf wegen des Verdachts auf Verstoß gegen das Außenwirtschafts- und das Kriegswaffenkontrollgesetz.

Pistole von Heckler & Koch: Lieferte das Unternehmen Kriegswaffen in mexikanische Bundesstaaten, für die das Wirtschaftsministerium keine Ausfuhrgenehmigungen erteilt? (Foto: ddp)

Die Staatsanwaltschaft ermittelt nach eigenen Angaben bereits seit Anfang des Jahres gegen einige Verantwortliche der Firma. Laut einer Sprecherin soll das Unternehmen seit Ende 2005 Kriegswaffen an die Polizeibehörden von vier Bundesstaaten geliefert haben.

Aufgrund der anhaltenden Menschenrechtsverletzungen hatte das Bundeswirtschaftsministerium keine Ausfuhrgenehmigungen für Kriegswaffen in die mexikanischen Staaten Chiapas, Chihuahua, Guerrero und Jalisco erteilt.

In Mexiko tobt ein Drogenkrieg, der seit 2006 mehr als 30.000 Menschenleben gekostet hat. Experten gehen davon aus, dass die Banden ihre Waffen vor allem aus den USA, aber auch aus anderen Ländern beziehen.

© dapd/Reuters/jab - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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