Marseille vor der Wahl:Im roten Kreis

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Viele Linke glauben, dass man den Front National bei Wahlen gar nicht bekämpfen kann - und schreiben das auch auf ihre Plakate. (Foto: Sylvain Thomas/AFP)

In Marseille haben zuletzt sehr viele Menschen links gewählt. Jetzt fragen sie sich, ob sie bei der zweiten Runde der Präsidentschaftswahl nicht lieber zu Hause bleiben sollen. Ein Besuch bei Unentschlossenen und bei denen, die sich das Zaudern nicht leisten können.

Von Nadia Pantel

Eine Fahrt mit der Buslinie 70 vom Norden Marseilles ins Zentrum der Stadt dürfte den Albträumen von Marine Le Pen recht nahekommen. Jeder Platz ist besetzt, im Gang stehen die Menschen dicht gedrängt, und nirgends ist ein blondes Haar zu sehen. Stattdessen schwarze Locken, zu Turbanen getürmter bunter Stoff, Kopftücher. In ihrer Grundsatzrede vom 17. April sagte Le Pen zwar, dass der Front National "weder auf die Hautfarbe, noch auf die Religion" der Franzosen schaue. Nur bremst sie ihre Anhänger auch nicht, wenn die anfangen, den alten Leitspruch der Rechtsextremen zu skandieren. "La France aux français!" Frankreich den Franzosen.

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