Krieg in Syrien:Regierung und Rebellen einigen sich auf Waffenruhe in Syrien

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Ein syrischer Mann in den Straßen von Aleppo: Ab Mitternacht soll eine Waffenruhe gelten. (Foto: AFP)
  • Die syrische Regierung und die Rebellen einigen sich auf eine Feuerpause.
  • Die Verhandlungen waren von Russland und der Türkei begleitet worden.
  • Russlands Präsident Putin zufolge sollen sich nun Friedensgespräche anschließen.

Im syrischen Krieg haben sich die Regierung in Damaskus und die Rebellen auf eine landesweite Waffenruhe geeinigt. Das Generalkommando und die Armee hätten nach den militärischen Siegen der vergangenen Wochen die flächendeckende Feuerpause verkündet, berichtete die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana. Die Waffenruhe soll demnach in der Nacht von Donnerstag auf Freitag um Mitternacht beginnen.

Russland und die Türkei hatten die Waffenruhe mit verhandelt. Die beiden Länder fungierten als Garantiemächte, teilte das türkische Außenministerium mit. Gruppen, die vom UN-Sicherheitsrat als Terrororganisationen eingestuft würden, seien von der Waffenruhe ausgenommen.

Das Außenministerium in Ankara teilte weiter mit, gemäß der Vereinbarung verpflichteten sich die Kriegsparteien, bewaffnete Angriffe zu stoppen. Das beinhalte auch Luftangriffe. Sie verpflichten sich außerdem dazu, die von ihnen kontrollierten Gebiete nicht auszudehnen.

Friedensgespräche sollen begonnen werden

Russlands Präsident Wladimir Putin sagte in Moskau, dass die syrische Regierung und die Rebellen ihre Bereitschaft erklärt hätten, Friedensgespräche zu beginnen. Auch diese Verhandlungen, die in Kasachstan stattfinden sollen, wollten Ankara und Moskau moderieren. Außenminister Sergej Lawrow sagte, die USA könnten sich den Friedensbemühungen nach der Amtsübernahme von Präsident Donald Trump anschließen. Auch Ägypten, Saudi-Arabien, Katar, Irak und Jordanien seien eingeladen, sich dem Prozess anzuschließen.

Putin sagte weiter, er habe angeordnet, die russische Militärpräsenz in Syrien zu reduzieren. Umfang und Beginn eines Rückzugs nannte er nicht. Ein Rückzug russischer Truppen setzt den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad zusätzlich unter Druck, der Militärexperten zufolge auf russische Unterstützung angewiesen ist.

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Die Türkei unterstützt die Opposition in Syrien, Russland die Regierung von Präsident Baschar al-Assad. Im Laufe des Donnerstag gab es erneut Kämpfe in der Nähe von Damaskus. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtet von Luftangriffen.

© SZ.de/dpa/kjan - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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