Hurrikan Harvey:Trump verspricht besseres Krisen-Management als je zuvor

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  • Nach den schweren Überschwemmungen in Folge des Tropensturms Harvey ist US-Präsident Trump in den US-Bundesstaat Texas gereist.
  • Trump bekräftigte, die Krisensituation "besser als je zuvor" lösen zu wollen.
  • Zuvor hatte er bemerkt, der Wiederaufbau der zerstörten Städte und Ortschaften werde jedoch schwierig sein und lange dauern.

US-Präsident Donald Trump ist zusammen mit Ehefrau Melania in den von Wassermassen überfluteten US-Bundesstaat Texas gereist - um in der Stadt Corpus Christi, etwa 300 Kilometer südwestlich des Katastrophengebiets von Houston, seine Führungsqualitäten unter Beweis zu stellen.

Bekleidet mit einer dunklen Regenjacke und einem weißen Basecap mit der Aufschrift "USA" dankte er in einer Lagebesprechung den Rettungskräften und Behörden für ihren Einsatz im Kampf gegen die Fluten. Es sei jedoch noch zu früh, sich gegenseitig zu gratulieren. "Das tun wir erst, wenn es vorbei ist", sagte Trump, bevor er befand: "So etwas wie diesen Sturm hat es noch nie gegeben." Außerdem kündigte er an: "Wir wollen diese Situation besser als jemals zuvor lösen." Anschließend übergab Trump das Wort an die Einsatzleiter.

Die texanische Küstenstadt Corpus Christi war in der Nacht zum Freitag mit voller Wucht von dem Sturm getroffen worden. "Wir lieben euch, ihr seid besonders, wir sind hier, um uns um euch zu kümmern", rief der Präsident Zuschauern in einer spontanen Ansprache zu.

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Seit Freitag sind in der Gegend von Houston insgesamt 125 Zentimeter Regen gefallen. Eine Ausgangssperre soll Plünderungen der evakuierten Häuser vorbeugen.

Die Bilder aus Houston erinnern an den Jahrhundertsturm "Katrina"

An der US-Golfküste, vor allem in der Millionenstadt Houston, regnet es nach wie vor, was die Aufräumarbeiten und die Bewältigung der Wassermassen erschwert. Straßen und Häuser stehen unter Wasser, es gibt Tote und Verletzte. Die Bilder aus Houston erinnern an den Jahrhundertsturm "Katrina", der 2005 am Golf von Mexiko etwa 1800 Menschen in den Tod riss - und an die Reaktion des damaligen US-Präsidenten George W. Bush, der erst zwei Tage später seinen Urlaub abbrach, statt sofort ins Katastrophengebiet zu reisen.

Seinen Vorgänger Barack Obama hatte Trump vor einem Jahr kritisiert, zu spät zur Flutkatastrophe im Bundesstaat Louisiana geflogen zu sein. Er selbst will sein Krisenmanagement offenbar besser verstehen: Trump tritt in diesen Tagen des Tropensturms Harvey sehr entschlossen auf. Immer wieder ließ er sich am Wochenende von seinen Mitarbeitern über die Lage informieren. Ein ums andere Mal lobte er die Arbeit der Rettungskräfte. Mehrmals wandte er sich an die Menschen in Texas, sprach ihnen Mut zu. Er telefonierte, er twitterte - und reiste letztlich recht schnell ins Überschwemmungsgebiet.

Der US-Präsident versprach den von den Überschwemmungen betroffenen Bürgern bereits vorab umfassende Hilfe: "Sie werden bekommen, was sie brauchen, und es wird schnell gehen", versicherte Trump. Der Wiederaufbau der zerstörten Städte und Ortschaften werde allerdings schwierig sein und lange dauern. Erste Schätzungen gehen von Schäden von mindestens 40 Milliarden Dollar aus.

Sorge bereitet den Texanern die Route des Sturms. Zwar befindet sich Harvey aktuell im Golf von Mexiko, am Dienstagabend (Ortszeit) oder am Mittwoch soll er jedoch wieder auf US-Festland treffen. In Teilen der Bundesstaaten Texas und Louisiana müssen Einwohner nach Angaben des nationalen Hurrikanzentrums noch tagelang mit schweren Regenfällen rechnen.

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