Eine Woche TTIP:Freihandelsabkommen unter der Lupe

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Umstrittenes Freihandelsabkommen: ein Wochenschwerpunkt rund um TTIP (Foto: dpa)

Die SZ-Leser haben sich eine Recherche zum Freihandelsabkommen TTIP gewünscht. Jetzt ist das Dossier abgeschlossen: mit Faktenchecks, Streitgesprächen, Reportagen von den Verhandlungen - und mit Michael.

Von Sabrina Ebitsch

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

kennen Sie Michael? Familienvater, 41 Jahre alt, leicht übergewichtig - Sie wissen schon. Irgendwie kennen wir alle Michael, er ist der deutsche Michel, der Durchschnittsdeutsche. Wer ihn näher kennenlernen und wissen möchte, was er von TTIP hält, dem sei für die Mittagspause unser Video empfohlen - umso mehr, wenn Sie auch TTIP, das Transatlantische Freihandelsabkommen, näher kennenlernen möchten.

Das können Sie auch im Laufe dieser Woche tun, die die SZ im Rahmen des Projekts Die Recherche (mehr dazu hier) dem umstrittenen Abkommen widmet. In den vergangenen Wochen haben wir in Ihrem Auftrag mehr als 20 Analysen und Reportagen verfasst sowie Hintergrundgespräche und Interviews geführt, um die Frage unserer Leser "Hoffnung oder Hysterie: Was bedeutet das Freihandelsabkommen TTIP für uns?" umfassend zu beantworten. Bis Sonntag finden Sie in der Süddeutschen Zeitung und auf SZ.de täglich mehrere Beiträge, die auf dieser Themenseite gebündelt werden.

Am Montag beginnen wir mit diesem Essay zum Freihandel, einer Auseinandersetzung mit TTIP in Zahlen und besagtem Video. Man sollte schließlich in der mitunter heftig geführten Debatte seinen Humor nicht verlieren. Wie? Vertrauen Sie Michael. Am Dienstag setzen wir einen Schwerpunkt beim umstrittenen Thema Investorenschutz, von dem Kritiker befürchten, dass Unternehmen mit seiner Hilfe Staaten vor ein intransparentes Schiedsgericht zerren könnten. Was die Befürworter dazu sagen, was an den Argumenten dran ist und wie realistisch die Szenarien sind, klärt ein umfassender Faktencheck. Ein Porträt setzt sich mit denen auseinander, die sich für die Investoren-Schiedsgerichte starkmachen.

Im Laufe der Woche folgt täglich je ein weiterer Faktencheck zu ebenfalls von Ihnen gewählten Streitfragen rund um das Freihandelsabkommen. Wir klären dabei am Mittwoch, wie TTIP und Fracking zusammenhängen, was an den damit verbundenen Befürchtungen dran ist und welche klimapolitischen Folgen dabei im Raum stehen. Am Donnerstag setzen wir uns mit den Sorgen rund um Gesundheit und Lebensmittelsicherheit auseinander, die in den vergangenen Wochen und Monaten durch die TTIP-Debatte geisterten, am Freitag stehen Arbeitnehmerrechte im Fokus und am Samstag klären wir, was bei Patent- und Urheberrechten zu erwarten ist.

Aber die von Ihnen gewünschten Faktenchecks sind nur ein roter Faden durch diese Woche. Mit TTIP würde immerhin die größte Freihandelszone der Welt geschaffen, mehr als 800 Millionen Menschen wären betroffen. Bei solchen Dimensionen gerät allzu leicht in Vergessenheit, dass noch viel mehr außen vor bleiben. Deswegen klären wir in einem Interview, was TTIP für die Entwicklungs- und Schwellenländer bedeutet. Außerdem werfen wir im Auslandsschwerpunkt am Donnerstag einen Blick nach China und in die USA, wo man von den Freihandelsplänen gar nicht so rundweg begeistert ist, wie Europa gerne glaubt.

Wir haben außerdem TTIP-Gegner und -Befürworter begleitet und gefragt, was sie antreibt, wie sie arbeiten, wie sie ticken: die Profis in Brüssel (am Mittwoch) und die jungen Aktivisten an der Basis (voraussichtlich am Freitag). Wir haben den Intendanten Christian Stückl, den Verleger Jo Lendle und den "Kulturinfarkt"-Autoren Dieter Haselbach an einen Tisch und zum Streitgespräch über die Auswirkungen von TTIP auf die Kulturförderung gebeten - nachzulesen am Dienstag in Print und online. Hier wie dort finden Sie in den kommenden Tagen noch weitere Beiträge aus dem TTIP-Dossier.

Wir freuen uns, wenn Sie mitlesen - und wenn Sie uns danach wissen lassen, was Ihnen gefallen oder gefehlt hat. Und wir möchten uns zum Abschluss dieser intensiven Recherche auch bei Ihnen bedanken: für Ihre Stimme bei unserer Themenwahl, für die vielen guten Ideen und Vorschläge, die uns per Mail erreicht haben, für die Tipps und Kommentare via Twitter und die engagierten Diskussionen auf unserer Facebook-Seite. Schön, dass Sie dabei waren und schön, wenn Sie weiter dabei sind - davon lebt dieses Projekt.

Viel Spaß beim Lesen,

Sabrina Ebitsch, Team Die Recherche

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