Liebe Leserinnen, liebe Leser,
mit seinen vier Buchstaben kommt TTIP knackig-kompakt daher. Hätte sich das sperrige und ausgesprochen komplexe Thema Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft ( Transatlantic Trade and Investment Partnership, wie es offizell heißt) nicht in diese handliche Abkürzung pressen lassen, wäre das sehr abstrakte Thema vielleicht nie derart dominant in der öffentlichen Debatte geworden.
Denn das Vertragswerk zum Freihandelsabkommen wird aus zahlreichen verschiedenen Kapiteln bestehen - und eine Fülle von Fragen, Aspekten, Teilbereichen berühren. Im Rahmen unserer TTIP-Recherche wollen wir uns mit einigen intensiv auseinandersetzen und sie einem Faktencheck unterziehen. Dazu wollten wir in der vergangenen Woche von Ihnen wissen, welche TTIP-Themen Sie am meisten interessieren. So haben knapp 2500 SZ-Leser entschieden:
Dass das Thema Essen die Menschen besonders bewegt, ist verständlich und sicher auch eine Folge der emotionalen Debatte um gechlortes Geflügel und Genfood. Andere Ergebnisse haben weitaus mehr überrascht: Gerade die Kulturförderung war (nicht zuletzt durch diese Philippika in der Zeit) zuletzt in der Diskussion, stieß aber nur auf wenig Interesse in der Abstimmung.
Über die Lebensmittel hinaus ist unseren Lesern an einer Recherche zu den Themen Arbeitnehmerrechte und Fracking besonders gelegen. Die ebenfalls hoch im Kurs stehenden Teilbereiche Investorenschutz und Schiedsgerichte werden wir in einem gemeinsamen Text zusammenfassen und außerdem noch das Urheber- und Patentrecht zu den angekündigten fünf TTIP-Faktenchecks hinzunehmen.
Am Ende dieser Recherche wollen wir Ihnen dann zu allen fünf Bereichen die wichtigsten Fragen beantworten. Etwa: Was ist eigentlich der Stand der Verhandlungen? Wie argumentieren die Gegner? Welche Vorteile nennen die Befürworter? Und was ist an den Argumenten beider Seiten wirklich dran?
Über den Fünfercheck hinaus haben wir noch eine Reihe von weiteren Beiträgen geplant, die wir Ihnen im August in einem umfassenden TTIP-Dossier in der Süddeutschen Zeitung und auf SZ.de präsentieren wollen. Mehr dazu im nächsten Rechercheblog. Bis dahin melden Sie sich gern, wenn Sie weitere Ideen, Gedanken, Tipps haben.
Viele Grüße,
Sabrina Ebitsch, Team Die Recherche